Motorola RAZR macht weiter Negativschlagzeilen

Ab morgen Donnerstag gibt es das neue Klapphandy Motorola RAZR in den US-Läden. Doch vor dem Release gibt es hauptsächlich Schlechtes über das Falt-Phone zu berichten. Die Liste der Mängel ist lang – hat Motorola Fehler gemacht oder ist die Falttechnik noch nicht marktreif?

Aufsehen erregt derzeit vor allem das Gelenk. Auf Twitter gibt es bereits zahlreiche Videos, in denen das Gelenk besorgniserregende Geräusche von sich gibt.

In Videos des Motorola RAZR hört man, wie das Klappgelenk knarrt, quietscht und klappert. Diese Geräusche möchte man bei einem brandneuen Produkt keinesfalls hören. Insgesamt wird die Verarbeitungsqualität als dürftig beschrieben. Hat Motorola nach rund zehn Jahren ohne Klapphandy verlernt, mechanische Bauteile in seinen Telefonen zu verwenden?

Der Faltmechanismus ist nicht der einzige Kritikpunkt. Abgesehen von der Selfie-Kamera verfügt das Motorola RAZR über eine einzige 12-Megapixel-Hauptkamera. Zwar kann man den Sinn des Trends zu mehr Megapixels – bei Xiaomi sind es mittlerweile 108 – durchaus hinterfragen. Doch eine zweite Linse für Weitwinkelaufnahmen hat sich bei vielen Herstellern bewährt.

Das Urteil bei «androidcentral.com», wo die Kamera vorab getestet wurde, fällt schlecht aus: «Kauft das RAZR nicht wegen seiner Fotos.» Die Software könne die Schwächen des unterdurchschnittlichen Bildsensors nicht ausgleichen.

Die Kritikpunkte wiegen besonders schwer, wenn man bedenkt, dass das Smartphone in den USA ganze 1500 Dollar kostet. Hat die Entwicklung so viel Geld verschlungen, dass selbst zu diesem Preis ein höchstens mittelmässiges Smartphone präsentiert wird?

Einen Trost gibt es für Motorola: Auch die ersten Klappsmartphones von Samsung und Huawei konnten nicht überzeugen. Gespannt wird daher die Veröffentlichung des Samsung Galaxy Z Flip erwartet: Vielleicht ist es Samsung gelungen, bei seinem zweiten Faltphone die Kinderkrankheiten zu beseitigen.