«Pegasus»: Bikinibilder von Journalistinnen mit Spyware geklaut

Nach einem Bericht von Amnesty International haben Regierungen die Spyware «Pegasus» eingesetzt, um Journalistinnen und Aktivistinnen im Netz blosszustellen.

Die Spyware «Pegasus» ist für Regierungen relativ leicht einzusetzen. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Regierungen im Nahen Osten haben Spyware eingesetzt, um Journalistinnen anzugreifen.
  • Mit «Pegasus» wurden Fotos der Betroffenen von ihrem Smartphone gestohlen.
  • Die Bilder wurden dann mit falschen Behauptungen auf Twitter veröffentlicht.
  • Dies hatte zum Ziel, die Glaubwürdigkeit der regierungskritischen Frauen zu zerstören.

Journalistinnen und Aktivistinnen in Ländern des Nahen Osten sind Opfer der Spionagesoftware «Pegasus» geworden. Dies zeigt ein Bericht von Amnesty International. Die dadurch erlangten privaten Bilder seien dann von der Saudi-Regierung eingesetzt worden, um den Ruf der Frauen zu ruinieren.

Mit «Pegasus» kann ein iPhone durch eine einfache iMessage gehackt werden. Die Spyware wurde vom israelischen Technologieunternehmen NSO entwickelt. Kürzlich hat die Firma jedoch verschiedene Regierungen von der Nutzung der Software ausgeschlossen.

Bikini-Bilder mit «Pegasus» gestohlen

Eines der Opfer der Spyware war die libanesische Journalistin Ghada Oueiss, berichtet «NBC News». Ein privates Foto von ihr im Bikini wurde auf Twitter verbreitet, zusammen mit falschen Behauptungen. Die Aussage, es sei im Jacuzzi ihres Chefs aufgenommen worden, habe zum Ziel gehabt, ihrem Ruf zu schädigen.

Oueiss glaubt laut «NBC News», mit diesem Angriff auf ihre Glaubwürdigkeit wolle die Saudi-Regierung sie zum Schweigen bringen. In konservativen Ländern lösen solche Bilder schnell einen Skandal aus. Die regierungskritische Journalistin gibt an, sie sei anschliessend von tausenden Tweets beleidigt und als Prostituierte beschimpft worden.

Oueiss ist nicht die einzige Betroffene. Wie der Amnesty-Bericht zeigt, wurden auch weitere Journalistinnen und Aktivistinnen im Nahen Osten mit der Spyware angegriffen.