18 Tote bei gewaltiger Explosion in syrischer Rebellenbastion Idlib

Bei einer heftigen Explosion in der nordsyrischen Rebellenbastion Idlib sind am Mittwoch laut Aktivisten mindestens 18 Menschen getötet worden.

Eingestürztes Gebäude in Dschisr al Schugur - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ursache von Detonation in von Dschihadisten kontrollierter Stadt unklar.

Die Ursache der Detonation nahe eines Markts in der von Dschihadisten kontrollierten Stadt Dschisr al-Schugur war zunächst unklar, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Demnach könnte eine Autobombe oder aber auch ein Sprengstofftransport hinter der Explosion stecken.

Unter den Toten seien 15 Zivilisten, erklärte die oppositionsnahe Organisation mit Sitz in Grossbritannien, die ihre Informationen von Aktivisten vor Ort bezieht. Für Medien sind ihre Angaben kaum zu überprüfen. Ein AFP-Reporter berichtete von einem eingestürzten vierstöckigen Gebäude.

Die Provinz Idlib wird von der Dschihadistenallianz Hajat Tahrir al-Scham kontrolliert, doch ist in Dschisr al-Schugur auch die Islamische Partei Turkistans stark präsent - eine Dschihadistengruppe chinesischer Uiguren.

In den vergangenen Jahren lieferten sich die verschiedenen Dschihadisten- und Rebellengruppen in Idlib wiederholt blutige Kämpfe um die Kontrolle von Gebieten und Ressourcen, wobei sie immer wieder auch Anschläge auf gegnerische Kämpfer verübten. Seit vergangenem September herrscht in der Provinz ein brüchiger Waffenstillstand mit der Regierung von Baschar al-Assad, doch droht jederzeit eine neue Eskalation.

Die Situation in der Rebellenhochburg Idlib soll am Donnerstag ein Thema neuer Syrien-Gespräche zwischen Russland, dem Iran und der Türkei sein. An dem zweitägigen Treffen in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan sollen auch Vertreter von Regierung und Opposition teilnehmen. Der UN-Sondergesandte Geir Pedersen und Jordanien werden als Beobachter erwartet.

Obwohl Russland, der Iran und die Türkei auf unterschiedlichen Seiten des Konfliktes stehen, setzen sie sich seit Anfang 2017 im sogenannten Astana-Prozess gemeinsam für eine militärische Deeskalation und eine politische Lösung in dem Bürgerkriegsland ein. Die Gespräche finden parallel zum UN-geführten Friedensprozess in Genf statt, der seit Jahren feststeckt. Zuletzt fand ein Treffen im Astana-Format im November statt.