50Hertz: Chinesen steigen nicht bei Netzbetreiber ein
Es sollte einfach nicht sein: Auch beim zweiten Anlauf gelingt den Chinesen der Einstieg ins deutsche Stromnetz nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der chinesische Staatskonzern wollte 20 Prozent des Netzbetreibers 50Hertz übernehmen.
- Dieser Anteil wurde nun aber von der Staatsbank KfW erworben.
Der Einstieg eines chinesischen Staatskonzerns beim deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz ist auch im zweiten Anlauf gescheitert. Die Staatsbank KfW erwirbt im Auftrag der
Bundesregierung einen aktuell zum Verkauf stehenden Anteil von 20 Prozent an 50Hertz. Das teilten das Bundeswirtschaftsministerium und das belgische Unternehmen Elia als Mehrheitseigner am Freitag mit.
Die Bundesregierung habe aus «sicherheitspolitischen Erwägungen ein hohes Interesse am Schutz kritischer Energieinfrastrukturen». Bevölkerung und Wirtschaft erwarteten eine zuverlässige Energieversorgung. Das Ministerium sprach von einer Brückenlösung - die Anteile sollen «perspektivisch» weiterveräussert werden.
Im Frühjahr war in einem ersten Schritt der geplante Einstieg der Chinesen ins deutsche Stromnetz geplatzt. Anstelle des chinesischen Staatskonzerns SGCC hatte Elia weitere Anteile an 50Hertz übernommen. Die Belgier erhöhten damit ihren Anteil auf 80 Prozent.
Der chinesische Staatskonzern hatte aber dem Vernehmen nach auch Interesse an dem verbleibenden Anteil von 20 Prozent. Elia machte nun erneut von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch und erwarb das verbleibende Paket, wie das Unternehmen mitteilte. Dieser Anteil werde nun unverzüglich zu denselben Bedingungen an die KfW weiterverkauft.