67 Prozent der Deutschen würden sich gegen Coronavirus impfen lassen
67 Prozent der Deutschen würden sich sicher oder wahrscheinlich gegen das Coronavirus impfen lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zweitniedrigster Wert innerhalb der G7-Staaten.
Unter den G7-Staaten ist das der zweitniedrigste Wert, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Freitag vorab unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar berichteten. Nur Frankreich liege mit 58 Prozent unter dem Wert aus Deutschland. Am grössten sei die Impfbereitschaft mit 78 Prozent in Grossbritannien.
Zehn Prozent der Deutschen seien strikt gegen eine Corona-Impfung. In keinem anderen G7-Land gebe es so viele Verweigerer. Auch bei der Impfung von Kindern seien die Deutschen zurückhaltend. 64 Prozent würden ihre Kinder gegen das Coronavirus impfen lassen. Auch dies sei der zweitniedrigste Wert innerhalb der G7-Staaten. «Es ist ein problematischer Wert, dass Deutschland die zweitniedrigste Impfbereitschaft aufweist», sagte Torsten Schneider-Haase vom Meinungsforschungsinstitut Kantar.
Im Vergleich zu den anderen sechs grossen Industrienationen machen sich die Deutschen mit 65 Prozent am wenigsten Sorgen wegen der Corona-Krise. Am grössten ist die Angst in Japan (86 Prozent). Die relative Sorglosigkeit der Deutschen habe damit zu tun, «dass die Corona-Infektionszahlen hierzulande wesentlich niedriger liegen als in den USA, Grossbritannien, Italien oder Frankreich», sagte Schneider-Haase.
Indes verwies der Bonner Virologe Hendrik Streeck darauf, dass nach seiner Einschätzung «im Moment viel mehr asymptomatische Infektionen entdeckt werden». Es gebe Fälle, die keine oder nur geringe Symptome aufwiesen, sagte er der «Passauer Neuen Presse» vom Freitag. «Diese Menschen bilden höchstwahrscheinlich eine Immunität aus, ohne dass sie wirklich krank werden.»
Die Fälle belasteten auch das Gesundheitssystem nicht. Dadurch beginne eine Teilimmunität in der Gesellschaft, sagte Streeck. Mit dieser Entwicklung könne Deutschland vielleicht trotz vermehrter Infektionen einen ruhigen weiteren Verlauf der Pandemie haben, sagte Streeck. Seiner Ansicht nach sollten asymptomatische Infektionen in der Gesellschaft zugelassen werden. Diejenigen, die schwere Verläufe hätten, müssten hingegen geschützt werden.