94-jähriger Modellbauer in Israel lässt deutsche Heimat auferstehen
Der Israeli Mosche Samter verarbeitet die Erinnerungen an seine deutsche Kindheit in aufwendigen Miniaturmodellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mosche Samter baut in Israel seine Kindheit in Deutschland in Miniatur auf.
- Ein Teil der Arbeit des 94-jährigen Israeli wurde in einem Museum augestellt.
Seit mehr als 30 Jahren baut der 94-jährige Israeli Mosche Samter Modelle, die an Puppenhäuser erinnern: Das alte Schuhgeschäft seines Vaters, sein Klassenzimmer, eine Synagoge. Dutzende davon sind in dem Museum «Great Mini World» im Ort Jokneam Illit im Norden Israels zu sehen.
Geboren wurde er 1923 als Herbert Samter in Reichenbach im Vogtland (D). «Ich hatte eine schöne Kindheit», sagt der 94-Jährige rückblickend. Doch im Jahre 1936 musste seine Familie vor den Nationalsozialisten ins damalige Palästina fliehen. Samter hat auch Angehörige im Holocaust verloren. Während des Zweiten Weltkriegs kämpfte er in der britischen Armee.
Seine deutsche Heimat hat er mehrmals besucht. «Meine letzte deutsche Verwandte lebt in einem Altersheim in Hannover», sagt Samter. Der Vater dreier Kinder spricht immer noch akzentfrei Deutsch. Samter hat zehn Enkel und 17 Urenkel.
Die Liebe zum Basteln begann schon in seiner frühen Kindheit. «Ich bin schon vor der Schulzeit in eine Bastelstunde gegangen», erzählt Samter. Sein ganzes Leben lang habe er gebaut, etwa Spielzeug für seine Kinder. Doch erst nach seiner Pensionierung mit 62 Jahren hatte er genug Zeit, sich seinem Hobby ganz zu widmen. Seine Modelle, in denen er auch Naturmaterialien verarbeitet, sind sehr vielfältig. Er hat kein Lieblingswerk. «Ich habe sie alle lieb.»