Acht Demonstranten bei Zusammenstössen mit Polizei in Bagdad getötet
Bei neuen Protesten in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind acht Demonstranten getötet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Ausschreitungen in Bagdad starben acht Menschen.
- Insgesamt steigt die Zahl der Toten bei der Protestwelle im Irak über 100.
- Zudem wurden bereits mehr als 6000 Menschen verletzt.
Die acht Menschen seien am Sonntag bei gewaltsamen Zusammenstössen mit Sicherheitskräften gestorben. Das sagten Ärzte und Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur AFP.
Nach Angaben von Augenzeugen setzten Demonstranten im mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteil Sadr City Reifen in Brand und schossen Feuerwerkskörper in Richtung der Polizei. In der Gegend seien Schüsse zu hören gewesen.
Acht Polizisten und 96 Zivilisten gestorben
Zuvor hatte das irakische Innenministerium erklärt, die Zahl der Toten im Zuge der Protestwelle sei in Bagdad und dem Süden des Landes auf 104 gestiegen. Darunter befänden sich acht Mitglieder der Sicherheitskräfte.
Es war zunächst unklar, ob die acht am Sonntag in Bagdad getöteten Demonstranten in der Opferzahl des Ministeriums inbegriffen waren. Zudem seien mehr als 6000 Menschen verletzt worden.
Proteste gegen die Regierung
Die Proteste hatten am Dienstag begonnen. Sie richten sich gegen die verbreitete Korruption, die chronischen Stromausfälle und die hohe Arbeitslosigkeit.
Die Demonstranten fordern die Regierung von Adel Abdel Mahdi heraus, der vor knapp einem Jahr ins Amt kam. Anders als frühere Proteste scheinen die Proteste spontan zu sein, ohne dass eine Partei dahintersteht.