AfD Mann zahlt Noah Becker Schmerzensgeld
Ein Bundesabgeordneter der AfD bezeichnete Boris-Becker-Sohn Noah auf Twitter als «kleiner Halbneger». Nun haben sich die beiden in einem Vergleich geeinigt.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Tweet eines AfD-Politikers wurde Noah Becker als «kleinen Halbneger» bezeichnet.
- Dieser forderte vom AfD-Mann Schadensersatz.
- Nun haben sich die beiden Parteien auf einen Vergleich geeinigt.
Ein Twitter-Post von AfD Bundestagsabgeordneten Jens Maier sorgte im Januar 2018 für reichlich Verstimmung innerhalb der Partei. Aber auch darüber hinaus. Auf Maiers Twitter-Account wurde Noah Becker, den Sohn von Tennis-Legende Boris Becker, als «kleinen Halbneger» bezeichnet.
Dies als Reaktion auf ein Interview von Becker. Dieser meinte, dass Berlin im Vergleich zu den Städten Paris und London eine «weisse Stadt» sei. Der Tweet wurde später gelöscht. Doch offenbar hatte nicht der sächsische Abgeordnete selbst, sondern ein Mitarbeiter die Zeilen verfasst.
AfD Politiker verletzte Persönlichkeitsrechte
Trotzdem zog Becker vors Gericht wegen schwerwiegender Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Becker erhielt daraufhin vor dem Landgericht Berlin Recht. Maier wurde zu einer Zahlung von 15'000 Euro (umgerechnet rund 16'000 Franken) Schmerzensgeld verurteilt. Doch Maier legte Berufung ein.
Die Begründung: Die Summe sei «grotesk überzeichnet» und das deutsche Schadensersatzrecht sehe keine Haftung für das Verhalten von Dritten vor. Im Zweifel ziehe man vors Bundesgericht, liess der Anwalt des Politikers der AfD verlauten.
Auch auf die Forderung von Becker, alternativ 7500 Euro an eine karitative Einrichtung zu spenden, ging Maier nicht ein.
7500 Euro für karitativen Zweck
Nun haben sich Becker und Maier Ende Juli doch noch auf die Zahlung der umgerechnet rund 8100 Franken geeinigt. Auch die Anwaltskosten von Becker übernimmt der AfD-Politiker. Dies bestätigte Beckers Anwalt dem «Spiegel».
Es sei «die klügere Variante» unter Berücksichtigung des Kostenrisikos bei einem weiteren Rechtsstreit, erklärt Maiers Anwalt das Einlenken. Damit endet die Auseinandersetzung mit einem rechtskräftigen Vergleich.