Altkanzler Schröder ist nicht mehr Ehrenbürger von Hannover

Der wegen seiner engen Verbindung zu Russlands Präsident Wladimir Putin in der Kritik stehende Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) ist nicht mehr Ehrenbürger von Hannover.

Putin (links) und Schröder im Jahr 2004 - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Verzichtsschreiben bei Stadtverwaltung eingegangen.

Die Verwaltung der Landeshauptstadt teilte am Donnerstag mit, ein Schreiben Schröders erhalten zu haben. In dem erkläre dieser, unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde zu verzichten. Damit sei er ab sofort nicht mehr Ehrenbürger der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Ein einstimmig am 3. März vom Verwaltungsausschuss angestossenes Verfahren zur Entziehung der Ehrenbürgerschaft sei damit beendet. Schröder hatte das Schreiben bereits am Dienstag im Netzwerk Linkedin veröffentlicht. Nun ist es auch der Stadt offiziell zugegangenen.

«Mit Blick darauf, dass Gerhard Schröder nicht bereit ist, persönliche Konsequenzen aus dem Krieg in der Ukraine zu ziehen, ist ein Ende seiner Ehrenbürgerschaft konsequent», erklärte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Anhaltende geschäftliche Verbindungen zwischen dem Altkanzler und dem «Kriegstreiber» Putin seien mit den Werten der Stadt nicht in Einklang zu bringen.

Er setze sich aber trotz aller entstandenen Irritationen rund um Schröder dafür ein, dessen Verdienste als Kanzler und Hannoveraner nicht herabzuwürdigen, teilte Onay mit. Er begrüsse auch, dass Schröder offenbar in Moskau versucht habe, darauf hinzuwirken, dass Putin seinen «verbrecherischen Krieg» beende.