Andresen gibt Vorsitz von Kommission zu Aufarbeitung von Kindesmissbrauch ab
Die Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, Sabine Andresen, beendet am Donnerstag ihre Arbeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Missbrauchsbeauftragter Rörig und Betroffene würdigen Beitrag.
Andresen werde ab Oktober Dekanin des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main, für den sie bereits als Professorin tätig war, wie die Kommission am Dienstag in Berlin mitteilte. Daher bleibe ihr in Zukunft nicht mehr die nötige Zeit für das Ehrenamt.
Andresen leitete die Kommission seit 2016. Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, erklärte, Andresen habe «einen unschätzbar grossen Beitrag für die Aufarbeitung dieses wichtigen gesellschaftspolitischen Themas und die Anerkennung des Leids von Betroffenen geleistet».
Auch der Betroffenenrat bei der Unabhängigen Kommission würdigt die Arbeit von Andresen. Der Wissenschaftlerin und den anderen Mitgliedern sei es «gelungen, immer wieder konsequent gesellschaftliche und institutionelle Strukturen zu benennen, die sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche begünstigen».
Wer die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs künftig leiten wird, ist noch unklar. Bis dahin setzt das Gremium seine Arbeit mit den sechs weiteren Mitgliedern fort. Die Kommission untersucht sämtliche Formen von sexuellem Kindesmissbrauch, unter anderem in Familien, im sozialen Umfeld, in Institutionen, im Sport und im Bereich Schule.