Angriff in Köln: Antisemitismusbeauftragter Klein bestürzt
Der brutale Angriff auf einen Kippa tragenden jungen Mann in Köln löst weiter Bestürzung aus. Der Antisemitismusbeauftragte der Regierung lobt aber den schnellen Ermittlungserfolg der Polizei.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich bestürzt über einen brutalen Angriff in Köln gezeigt.
«Ich bin entsetzt über diesen schrecklichen und feigen Angriff auf einen jungen Mann, der offenbar aufgrund antisemitischer Motive aus einer Gruppe heraus heftig angegriffen und dabei schwer verletzt wurde», sagte Klein am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Ein 18-Jähriger war am späten Freitagabend in Köln zuerst antisemitisch beleidigt und dann angegriffen worden. Er sei anscheinend wegen seiner jüdischen Kippa aus einer etwa zehnköpfigen Gruppe heraus attackiert worden, sagte ein Sprecher der Ermittler am Sonntag. Der Mann musste nach Polizeiangaben mit einem Nasen- und Jochbeinbruch ins Krankenhaus. Einer aus der Gruppe soll ihm zudem die Kippa, eine Kopfbedeckung jüdischer Männer, vom Kopf geraubt haben.
Von Polizeikamera aufgezeichnet
Die Tat wurde teilweise von einer installierten Polizeikamera aufgezeichnet. Noch in der Nacht hatten die Beamten zwei Heranwachsende im Alter von 18 und 19 Jahren, die sie auf den Videoaufnahmen wiedererkannt hatten, festgenommen. Die Beiden seien am Samstag wieder freigelassen worden, gelten aber weiter als Tatverdächtige, erklärte der Sprecher. Weil die Polizei einen antisemitischen Hintergrund für die Tat annimmt, ermittelt der polizeiliche Staatsschutz.
Klein lobte den «schnellen Ermittlungserfolg der Polizei», die die mutmasslichen Täter noch am selben Tag festnehmen konnte. Seine Gedanken seien bei dem jungen Mann, dem er eine baldige und vollständige Genesung wünsche. «Zugleich hoffe ich, dass die mutmasslichen Täter, die offenbar erst 18 und 19 Jahre alt sind, geeigneten Schulungsprogrammen zugeführt werden, in denen ihnen die Grundlagen der Rechtsstaatlichkeit und unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung vermittelt werden», sagte Klein.