Anklage wegen spektakulären Überfalls auf Geldtransporter in Berlin erhoben
Fünfeinhalb Monate nach einem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter im morgendlichen Berliner Berufsverkehr sind zwei mutmassliche Täter angeklagt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Schwer bewaffnete Täter erbeuteten Millionen - und liessen sie auf Flucht zurück.
Einer der Männer im Alter von 31 und 38 Jahren soll dabei eines der Tatautos gefahren haben, wie die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt am Freitag mitteilte. Der andere soll an der Vorbereitung beteiligt gewesen sein.
Bei dem Überfall in der Nähe des Alexanderplatzes hatten mehrere mit Schnellfeuerwaffen ausgerüstete Täter nach Angaben der Anklagebehörde etwa sieben Millionen Euro Bargeld erbeutet. Am 19. Oktober keilten sie den Werttransporter mit zwei Autos ein, bedrohten die Besatzung und brachen den Frachtraum mit hydraulischem Spezialgerät auf. Auf der Flucht beschossen sie einen Polizeiwagen, verletzten aber niemanden.
Nach mehreren Unfällen im dichten Berufsverkehr liessen die insgesamt fünf direkt an dem Überfall beteiligten Täter demnach ihre beiden beschädigten Fluchtwagen zurück. Auch ihre Beute gaben sie dabei auf.
Der 38-Jährige soll nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft eines der zwei Täterfahrzeuge gefahren haben. Der 31-Jährige war demnach für die Logistik verantwortlich und hatte ein Fluchtauto und das hydraulische Spezialgerät besorgt. Die Männer waren nacheinander im November und Dezember festgenommen worden und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.
Über die Anklage muss nun das Berliner Landgericht entscheiden. Es prüft, ob die Ermittlungsergebnisse für einen Prozess ausreichen.
Die Ermittlungen zu den weiteren Tätern laufen noch. Im Januar hatten Spezialkräfte der Polizei Wohnungen von zwei weiteren Verdächtigen im Alter von 25 und 38 Jahren in Berlin durchsucht. Dabei suchten sie nach Beweismitteln, weitere Festnahmen gab es allerdings nicht.