Apotheken alarmiert: Lieferprobleme bei Kochsalzlösung für Spitäler

Kochsalzlösungen, lebenswichtig für Infusionen und Operationen, sind von Lieferengpässen betroffen.

Lieferprobleme bei Kochsalzlösung für Spitäler. - Marcus Brandt/dpa

Lebenswichtige und für Infusionen, Spülungen und Operationen benötigte Kochsalzlösungen sind laut einem Medienbericht in Deutschland von Lieferengpässen betroffen. «Es gibt zurzeit viel zu wenig Kochsalzlösung. Was in den Klinken schon seit Monaten ein grosses Problem ist, erreicht jetzt auch die Versorgung ambulanter Patienten», sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein.

«Zahlreiche Hersteller von Kochsalzlösungen können jetzt auch die öffentlichen Apotheken nicht mehr ausreichend beliefern.» «Wir brauchen dringend stabile Lieferketten für Allerwelts-Arzneimittel wie Kochsalzlösungen. Sie kosten nur wenige Cent in der Produktion, sind aber unersetzbar in der Versorgung der Patienten», fuhr Preis fort.

Politik muss Verantwortung übernehmen

«Deshalb dürfen solche Lieferengpässe eigentlich gar nicht auftreten.» Die Politik müsse «dringend mehr Verantwortung» übernehmen, forderte Preis.

Das Land Nordrhein-Westfalen gab sich gegenüber der Zeitung ebenfalls alarmiert: «In den letzten Wochen sind Kliniken aus Nordrhein-Westfalen auf das Ministerium zugekommen, weil sie sehr grosse Probleme haben sich im ausreichenden Mass mit steriler isotonischer Kochsalzlösung sowohl zu Infusions- als auch zu Spülzwecken zu versorgen», sagte der Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums.

«Demnach werden die Kliniken in Nordrhein-Westfalen und Deutschland bereits seit mehreren Monaten nur noch mit rund 80 Prozent der Bedarfe beliefert, zuletzt sogar nur noch mit rund 50 Prozent.» Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erklärte auf Anfrage, die Engpässe würden noch Monate andauern.

Engpässe dauern an

«Die Lieferengpassmeldungen des Zulassungsinhabers Fresenius Kabi Deutschland GmbH prognostizieren das Lieferengpassende für die drei gemeldeten Arzneimittel für den 31.12.2024», hiess es.

Die eingehenden Hinweise würden beobachtet, auch bestehe ein stetiger Austausch mit den betroffenen Zulassungsinhabern. Insgesamt sind laut BfArM-Portal aktuell 496 Arzneimittel in Deutschland von Lieferengpässen betroffen, darunter auch Antibiotika.