Ausstellung vor der Versteigerung zeigt Originale von Lucky Luke

Lucky Lukes Abenteuer kommen zur Versteigerung – eine Weltpremiere für den berühmten Cowboy.

Der Comic-Westernheld Lucky Luke, der schneller schiesst als sein Schatten. (Archivbild) - Keystone

50 Originaltafeln mit Abenteuern von Lucky Luke kommen unter den Hammer. Die Versteigerung soll am 15. November in Paris stattfinden. Zuvor werden sie der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Auktion sei eine Weltpremiere für den berühmten einsamen Cowboy, der bekanntlich schneller schiesst als sein Schatten. Das teilte das Auktionshaus Christie's am Montag mit. Die zur Versteigerung angebotenen Bilder sind noch bis Donnerstag in Genf zu sehen.

Zuvor wurden sie bereits in Brüssel ausgestellt, und bis zur Versteigerung werden sie in Paris der Öffentlichkeit präsentiert.

Schätzungen zwischen 20'000 und 70'000 Euro

Die Schätzungen für jeden der 50 Druckstöcke liegen zwischen 20'000 und 70'000 Euro, was einen Gesamtwert von 2,4 bis 3,4 Millionen Euro ergibt, wie das Auktionshaus mitteilte.

Der belgische Comiczeichner Morris, mit bürgerlichem Namen Maurice de Bevere (1923-2001), widmete sein Leben Lucky Luke. Das erste Lucky-Luke-Album veröffentlichte er 1947. Ihm sollten zu seinen Lebzeiten über 70 weitere folgen.

Morris betrachtete Schwarz-Weiss Tafeln als fertig

Die in Genf ausgestellten Tafeln sind in Schwarz-Weiss gehalten. «Morris betrachtete sie so als fertig», erklärt Vincent Belloy, der bei Christie's auf Bücher und Manuskripte spezialisiert ist. Der Zeichner gab nur auf der Rückseite jeder Tafel Hinweise auf die zu verwendenden Farben.

In einigen Szenen finden sich denkwürdige Figuren wie die Daltons, die Cousins der echten Outlaws. Diese wurden von Lucky Luke in einem Album getötet. Um sie nicht wiederbeleben zu müssen, erfindet Morris eine enge Familie für sie: vier Jungen, deren Intelligenz umgekehrt proportional zu ihrer Grösse ist.

Aussergewöhnliche Auktion zum 100. Geburtstag des Zeichners

Es gibt auch eine Tafel, auf der Calamity Jane auftaucht. «Morris hat nicht viele Frauenfiguren gezeichnet, aber diese ist besonders gelungen», sagt Vincent Belloy. Auf einer anderen Tafel ist Sarah Bernhardt zu sehen. Morris liess sich oft von realen Personen inspirieren.

Es war Morris' Familie, die diese aussergewöhnliche Auktion beschlossen hat. Sie soll den Abschluss der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Zeichners bilden. Laut Vincent Belloy wird es sich wahrscheinlich um eine einmalige Auktion handeln und nicht um den Beginn einer ganzen Auktionsreihe.