Azoren wollen fast ein Drittel ihrer Gewässer schützen

Die Azoren streben an, das grösste Netz von Meeresschutzgebieten im Nordatlantik zu schaffen.

Ein Blick auf Horta, Hauptstadt der Azoren. (Archivbild) - Pixabay

Die zu Portugal gehörenden Azoren wollen das nach eigenen Angaben grösste Netz von Meeresschutzgebieten im Nordatlantik schaffen. Mit einem entsprechenden Gesetz sollen 30 Prozent der etwa eine Million Quadratkilometer grossen Meeresfläche rund um die neun Inseln geschützt werden.

Dies teilte die Autonome Regierung in Ponta Delgada auf São Miguel mit. Die Gewässer um die bei Touristen beliebte Inselgruppe enthalten demnach neben vielen Fischarten auch Wale, Schildkröten, Tiefseekorallen und viele einzigartige Ökosysteme.

Schutz für einzigartige Ökosysteme

Die Hälfte des 287'000 Quadratkilometer grossen geplanten Schutzgebiets soll den Angaben zufolge vollständig geschützt sein. Natürliche Ressourcen dürfen nicht abgebaut werden. Die andere Hälfte des Netzes werde stark geschützt.

Die Regierung spricht von einem wichtigen Meilenstein für den weltweiten Meeresschutz. Angesichts der Tatsache, dass derzeit weniger als drei Prozent der Weltmeere vollständig oder stark geschützt seien. «Unsere Entscheidung (...) dient als Beispiel, dem andere Regionen nun folgen müssen, um die künftige Gesundheit unseres Planeten zu gewährleisten», erklärte José Manuel Bolieiro, Präsident der Regionalregierung der Azoren.

Ein Meilenstein für den weltweiten Meeresschutz

2022 verpflichteten sich 196 Staaten im sogenannten Kunming-Montreal-Abkommen zum Schutz der Natur unter anderem darauf, bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen.

Im kolumbianischen Cali läuft derzeit die 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt (COP16). Bis zum 1. November wollen die Vertreter der 196 Staaten weitere konkrete Schritte zur Umsetzung des globalen Naturschutzabkommens von Montreal ausarbeiten.