Bauarbeiten bremsen Italiens Hochgeschwindigkeitszüge ein
Ausgerechnet in der Urlaubszeit modernisiert Italien sein Bahnnetz. Die Folge sind zahlreiche Verspätungen, wegen denen es zu Protesten kommt.
Die italienischen Hochgeschwindigkeitszüge werden im August länger brauchen, um ihre Ziele zu erreichen. das haben die italienischen Bahngesellschaften Trenitalia und Italo angekündigt. Begründet wird dies mit geplanten Arbeiten zur Verbesserung des Bahnnetzes.
Betroffen sind vor allem die Strecken Turin-Mailand-Venedig, Mailand-Bologna und Rom-Florenz. Auf der Strecke Mailand-Bologna wird sich die Fahrzeit zwischen dem 12. und 18. August um bis zu zwei Stunden verlängern.
Bereits in den vergangenen Wochen war es wiederholt zu Verspätungen auf der Hochgeschwindigkeitslinie gekommen. Passagiere und Konsumentenschutzverbände hatten dagegen protestiert. Ausgerechnet in der Hochsommerzeit müssten die Arbeiten zur Modernisierung des Bahnnetzes durchgeführt werden, kritisierte der Konsumentenschutzverband Codacons.
74 Störungen in zehn Tagen registriert
In nur zehn Tagen wurden in Italien 74 Verlangsamungen oder Unterbrechungen des Bahnverkehrs registriert. Die am stärksten von den Verspätungen betroffene Strecke ist die Hochgeschwindigkeitsstrecke Rom-Florenz, auf der im Zeitraum elf Zug- oder Netzstörungen auftraten, also durchschnittlich etwas mehr als eine pro Tag.
Verkehrsminister und Vizepremier Matteo Salvini (Lega) berief am Donnerstag ein Treffen mit den Topmanagern der Eisenbahngesellschaft ein. Salvini beobachte die Entwicklung auf den Baustellen, die der Modernisierung des Bahnnetzes dienten, teilte das Verkehrsministerium am Donnerstag mit.
Gegenüber den Vertretern der Bahngesellschaften betonte der Minister, dass ein maximaler Einsatz erforderlich sei, um einen angemessenen Bahndienst zu sichern.