Berliner Bürgermeisterin: «Hätten zig Tote zu beklagen»

Bei der Explosion eines Grossaquariums in Berlin werden zwei Menschen verletzt. Wäre das Unglück wenig später passiert, gäbe es wohl zahlreiche Tote.

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Instagram /@iva_yudinski_sitruk - In Berlin ist ein Grossaquarium geplatzt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Explosion eines Berliner Aquariums verletzte 2 Menschen und tötete unzählige Fische.
  • Zu einem späteren Zeitpunkt hätte es laut Berlins Bürgermeisterin «zig Tote» gegeben.
  • Die Polizei rechnete zuerst mit einem Anschlag und schickte Spezialkräfte los.

Nach der Explosion des Berliner Aquadoms am Freitagmorgen wurden zwei Menschen verletzt ins Spital gebracht. Schlimmer traf es die 1500 Fische, die im 16 Meter hohen Grossaquarium mit 11,5 Meter Durchmesser lebten.

Der grosse Teil der Tiere wurde mit rund einer Million Liter Salzwasser aus dem Radisson Blu Hotel geschwemmt. Die meisten Fische kamen ums Leben, einige wurden im unteren Bereich des Aquariums lebend gefunden und gerettet.

Der Grund für die Explosion, die das Hotel zu einem Trümmerfeld werden liess, ist bisher nicht bestätigt. Vermutet wird jedoch eine Materialermüdung. Das Aquarium ist 18 Jahre alt, wurde bis 2020 aber umfassend modernisiert.

«Menschen hätten keine Chance gehabt»

Klar ist: Wäre das Unglück wenige Stunden später passiert, wären die Folgen höchstwahrscheinlich viel schlimmer.

«Wenn da Menschen gewesen wären, hätten wir heute zig Tote zu beklagen», sagte die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey dem «Spiegel». Die Menschen hätten «keine Chance gehabt».

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Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich rund 300 bis 400 Personen im Hotel. Sie wurden nach dem Vorfall in andere Unterkünfte gebracht.

Elitepolizisten und gepanzerte Fahrzeuge vor Ort

Nachdem der automatische Feuermelder Alarm geschlagen hatte, wurde ein Notruf ausgelöst. Die Polizei rechnete gemäss der «Bild» zunächst mit einem Terroranschlag. Vor dem Hotel in Berlin erschienen wenig später deshalb schwer bewaffnete Elitepolizisten und gepanzerte Fahrzeuge.

Die Polizei vermutete nach der Explosion eines Grossaquarium gemäss der «Bild» zunächst einen Terroranschlag und schickte Spezialkräfte vor Ort. - Keystone

«Wir haben am Donnerstag noch einen Drink an der Bar unter dem Aquarium genommen», sagte ein Gast. «Heute wurden wir von schwer bewaffneten Polizisten aus dem Hotel in einen Wärmebus geführt. Unwohlsein ist schon dabei», wird er von der «Bild» zitiert.

Die Aufräumarbeiten beim Berliner Aquadom gingen am Samstag weiter. Die Tierschutzorganisation Peta kündigte derweil an, Strafanzeige gegen die Verantwortlichen zu erstatten.