Biden trifft Papst am Rande des G7-Gipfels

Während des G7-Gipfels hat US-Präsident Joe Biden den Papst getroffen.

Papst Franziskus bei einer Rede auf dem Petersplatz in Rom. - keystone

US-Präsident Joe Biden hat am Freitag am Rande des G7-Gipfels in Süditalien Papst Franziskus getroffen. Biden, der selbst Katholik ist, kam hinter verschlossenen Türen mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche zu einem bilateralen Gespräch zusammen, wie ein Regierungsvertreter am Freitagabend sagte. Zu den Themen des Treffens äusserte sich das Weisse Haus zunächst nicht. Mit Papst Franziskus nahm erstmals im fast 50-jährigen Bestehen der Gruppe sieben grosser Industrienationen ein katholisches Kirchenoberhaupt als Gast an dem G7-Treffen teil.

Biden ist nach John F. Kennedy (1961 bis 1963) erst der zweite katholische Präsident in der US-Geschichte. Der 81-Jährige geht jedes Wochenende in die Kirche. Gleichzeitig setzt Biden in seinem Präsidentschaftswahlkampf für eine zweite Amtszeit sehr auf das Thema Abtreibung und unterstützt vehement das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche, was im Widerspruch zur Position der katholischen Kirche steht. Für Biden war das Selbstbestimmungsrecht der Frau bei diesem Thema allerdings auch wegen seines Glaubens nicht immer selbstverständlich. In seiner langen politischen Karriere hat er seine Haltung dazu dramatisch verändert – vom Gegner zum Vorkämpfer. Nun versucht der Demokrat, damit bei der Wahl Punkte zu machen, vor allem bei Frauen und Jüngeren.