Biontech-Impfstoff-Neuigkeiten: EU hält an bisherigem Zeitplan fest
Die Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer wurden heute Montag zu Corona-Hoffnungsträgern. Die EU hält jedoch trotz der Impfstoff-News an ihrem Zeitplan fest.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag bestätigten Biontech und Pfizer die Wirksamkeit ihres Corona-Impfstoffs.
- Trotz der Neuigkeiten hält die EU an ihrem bisherigen Zeitplan fest.
- Der neue Impfstoff wird von der europäische Arzneimittelbehörde Ema geprüft.
Am Montag begeisterten die Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer die Welt mit der Nachricht über die hohe Wirksamkeit ihres Corona-Impfstoffes. Die EU hält aber trotz der Erklärung an ihrem bisherigen Zeitplan für die Zulassung eines Corona-Impfstoffs fest.
«Was den Zeitplan für Impfungen betrifft, so wäre zum jetzigen Zeitpunkt jede Vorhersage riskant», hiess es am Montag aus EU-Kreisen. Die europäische Arzneimittelbehörde Ema müsse noch weitere Tests vornehmen, eine Zulassung in Europa sei daher frühestens «Anfang kommenden Jahres» realistisch.
Impfstoff wird noch geprüft
Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer wurden zuvor zu neuen Hoffnungsträgern: Ihr potenzieller Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus sei den Unternehmen zufolge zu über 90 Prozent wirksam. Bereits in der kommenden Woche wollen sie demnach in den USA die beschleunigte Genehmigung des Impfstoffs beantragen. Die Nachricht sorgte für Höhenflüge an den Börsen.
Die Ema habe bereits einen ersten Datensatz basierend auf Laborstudien mit dem potenziellen Corona-Mittel von Pfizer und Biontech analysiert. Dies sagte eine Sprecherin der Agentur. Ein zweiter Datensatz zu Qualität, Inhaltsstoffen und Produktion des Mittels sei noch im Test.
Die klinischen Daten, auf die sich die beiden Unternehmen beziehen, habe die Ema aber bisher «weder erhalten noch bewertet». Deswegen könne man dazu keine weiteren Kommentare abgeben.
Die EU-Kommission hat mit einer Reihe von Unternehmen, die an einem Corona-Impfstoff forschen, vorläufige Abkommen zur Lieferung künftiger Mittel abgeschlossen. Im Fall von Biontech und Pfizer hat Brüssel 200 Millionen Impfstoffeinheiten reserviert und hält eine Option für weitere 100 Millionen.
Den Einschränkungen der Ema zum Trotz begrüsste EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Ankündigung der beiden Unternehmen als «grossartige Neuigkeit». Brüssel werde den Vertrag für bis zu 300 Millionen Dosen nun bald unterzeichnen, erklärte von der Leyen im Kurzbotschaftendienst Twitter.