Breivik spricht über Haftbedingungen in Isolation

Der Massenmörder Anders Breivik sprach bei Anhörungen vor Gericht über die schweren Haftbedingungen im Gefängnis. Seit zehn Jahren sitzt er in Isolation.

Der Attentäter Anders Behring Breivik. - NTB Scanpix/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit fast zehn Jahren sitzt der verurteilte Massenmörder Anders Breivik in Isolation.
  • Bei neuen Anhörungen will er auf Bewährung aus dem Gefängnis gelassen werden.
  • Dabei hat er nun über die strengen Haftregeln und die mangelnden Kontakte gesprochen.

Der verurteilte Massenmörder Anders Behring Breivik hat vor Gericht von strengen Haftbedingungen und mangelndem sozialen Kontakt berichtet. Ihm sei nicht erlaubt worden, mit anderen zu kommunizieren und sinnvolle Beziehungen aufzubauen. Das sagte er am Mittwoch bei seiner Bewährungsverhandlung während einer Befragung durch Verteidiger Øystein Storrvik.

Der 42-Jährige sitzt seit knapp zehn Jahren in Isolation. Er arbeite zwölf Stunden täglich, die meiste Zeit habe er für Studien und Geschäftspläne genutzt.

Geringe Erfolgsaussichten bei Verhandlungen

Seit Dienstag wird vor dem Bezirksgericht Telemark in der Haftanstalt Skien wieder verhandelt. Es geht darum, ob Breivik wie von ihm beantragt auf Bewährung auf freien Fuss gesetzt werden kann.

Seine Erfolgsaussichten sind gering. Die Gerichtsverhandlung soll noch bis voraussichtlich Donnerstag gehen. Ein Beschluss soll zu einem späteren Zeitpunkt und möglicherweise bereits nächste Woche bekanntgegeben werden.

Anders Breivik zeigt bei Betreten des Gerichtssaals eine politische Botschaft. - keystone

Breivik zeigte beim Betreten der zum Gerichtssaal umfunktionierten Turnhalle des Gefängnisses einen Zettel mit einer politischen Botschaft. Im Laufe des Tages sollte auch die Psychiaterin Randi Rosenqvist aussagen, die Breivik nach den Terroranschlägen vom 22. Juli 2011 mehrmals untersucht hatte.

Breivik ist bereit, alle Regeln zu befolgen

Die Haftbedingungen seien trotz teilweiser Lockerungen weiter streng, sagte Breivik. Ihm werde nach wie vor die Teilnahme an Vorlesungen verwehrt, was ihm das Studieren und Erreichen von Abschlüssen erschwere.

Er werde wie ein Tier behandelt und sei jeden einzelnen Tag Demütigungen ausgesetzt. Dabei habe er sich so sehr verändert, dass es nicht mehr möglich sei, sich noch weiter zu ändern. Er sei bereit, alle Regeln zu befolgen.

Breivik nennt sich mittlerweile Fjotolf Hansen. Er hatte bei Anschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya aus rechtsextremen und islamfeindlichen Motiven 77 Menschen getötet. Im Sommer 2012 war er zur damaligen Höchststrafe von 21 Jahren Verwahrung mit einer Mindestdauer von zehn Jahren verurteilt worden. Nach Ablauf dieser Mindestdauer durfte Breivik beantragen, dass seine Freilassung auf Bewährung gerichtlich geprüft wird.