Britische Bestatter fordern Priorisierung bei Corona-Impfungen

Britische Bestatter fordern, dass sie und Beschäftigte von Friedhöfen bei den Corona-Impfungen priorisiert werden.

Declan Harley vom Anderson Maguire Funeral Directors überprüft die leeren Särge im Lagerraum in ihren Büros in Glasgow. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien verzeichnet anhalten viele Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
  • Bestatter fordern, dass Beerdigungen weiterhin möglichst ungehindert stattfinden können.
  • Deswegen brauche es eine Impf-Priorisierung für die Beschäftigten.

Britische Bestatter und Beschäftigte auf Friedhöfen fordern angesichts anhaltend hoher Corona-Todeszahlen, Beerdigungen weiterhin möglichst ungehindert stattfinden zu lassen. Die dort Beschäftigten müssten bei Corona-Impfungen priorisiert werden, was bislang noch nicht überall im Land der Fall sei, sagte Julie Dunk vom Institute of Cemetery and Crematorium Management, einer zentralen Anlaufstelle für Betreiber von Krematorien und Friedhöfen, der Deutschen Presse-Agentur.

«Das ist ein Grund zur Sorge.» Müssten Beschäftigte in Quarantäne, werde der Druck auf die verbleibenden Kollegen noch grösser – oder Familien müssten warten, bis sie ihre Angehörigen begraben könnten. «In der aktuellen Phase der Pandemie ist das Risiko gross, sich anzustecken», so Dunk.

Deborah Smith von der National Association of Funeral Directors, einem Bestatterverband, betonte zudem, Trauernde sollten Beerdigungen nur besuchen, wenn sie eingeladen seien. Viele Begräbnisse würden mittlerweile online übertragen, so dass man sie auch von zuhause verfolgen könne. Nur so könnten sie trotz Kontaktbeschränkungen weiter in kleinstem Kreis erlaubt sein. «Und Beerdigungen kann man nicht auf später verschieben. Sie sind eine einmalige Sache und müssen weiter stattfinden», sagte Smith.

Grossbritannien hat eine der höchsten Corona-Todesraten in der ganzen Welt. Mehr als 126'000 Briten haben bisher ihr Leben in der Pandemie verloren. Bestatter, Krematorien und Hersteller von Särgen arbeiten am Anschlag.