Burka Verbot in Dänemark: Geschäftsmann will Bussgelder übernehmen
Seit August ist auch in Dänemark das öffentliche Tragen von Burkas strikt verboten. Bei Missachtung drohen Geldstrafen, die nun ein Geschäftsmann zahlen will.
Das Wichtigste in Kürze
- In Dänemark ist am 1. August das Bruka-Verbot in Kraft getreten.
- Ein Geschäftsmann möchte die verhängten Bussgelder übernehmen.
In Dänemark ist eine neue Diskussion um die Strafe für Verstösse gegen das Burka-Verbot entbrannt. Der französisch-algerische Geschäftsmann Rachid Nekkaz kündigte an, alle Bussgelder zu übernehmen, die wegen des am 1. August in Kraft getretenen Verschleierungsverbots verhängt würden. Die konservative dänische Regierungspartei Venstre und die rechtspopulistische Danske Folkeparti kritisierten am Dienstag, damit untergrabe er die dänische Rechtsprechung.
Sie forderten die Regierung auf, statt der Geldstrafen über «milde» Gefängnisstrafen oder gemeinnützige Arbeit nachzudenken. «Man kann vielleicht Bussgelder für andere bezahlen, aber man kann nicht für andere einsitzen», sagte der integrationspolitische Sprecher der Danske Folkeparti der Nachrichtenagentur Ritzau.
Erste Busse bereits verhängt
Das neue dänische Gesetz verbietet neben Ganzkörper- und Gesichtsschleiern wie Burkas und Nikabs auch Sturmhauben, Ski- oder andere gesichtsbedeckende Masken sowie falsche Bärte. Nicht betroffen sind Winterbekleidung wie Schals sowie Kostüme zum Karneval oder zu Halloween.
Das erste Bussgeld wurde bereits zwei Tage nach Inkrafttreten verhängt: Eine 28-jährige Frau, die in einem Einkaufszentrum einen Nikab trug, muss 1000 Kronen (etwa 154 Franken) zahlen. Wird eine Frau mehr als dreimal mit Gesichtsschleier erwischt, steigt das Bussgeld bis auf das Zehnfache an.
Nekkaz sagte der Zeitung «Berlingske», er wolle am 11. September nach Kopenhagen kommen, um das Geld zu zahlen. Der Millionär hat nach eigenen Angaben in unterschiedlichen Ländern bereits mehr als 1500 Bussgelder für Frauen mit Gesichtsschleiern übernommen.