Carles Puigdemont Anwälte gehen gegen Auslieferunghaftbefehl vor

Die deutschen Anwälte von Carles Puigdemont haben juristische Schritte gegen den Auslieferungshaftbefehl eingeleitet. Die Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holstein (D) hat heute Morgen eine Auslieferungshaft beantragt.

Carles Puigdemont wurde an der Grenze zu Deutschland festgenommen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Carles Puigdemont hat seine Anwälte eingeschaltet.
  • Sie haben Anträge auf Zurückweisung der Auslieferungshaft gestellt.
  • Die Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holstein hat diese heute Morgen beantragt.

Carles Puigdemont hat über seine deutschen Anwälte juristische Schritte gegen den am Dienstag von der Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holstein beantragten Auslieferungshaftbefehl (Nau berichtete) eingeleitet.

«Anträge auf Zurückweisung haben die Strafverteidiger bereits gestellt», teilte der Rechtsanwalt Till Dunckel am Dienstag in Hamburg mit. «Carles Puigdemont und seine Strafverteidiger vertrauen auf eine unabhängige und sachgerechte Prüfung durch das Oberlandesgericht (OLG) Schleswig, dem sie ihre weiteren Einwände gegen die Auslieferung im Detail vortragen werden.»

Eine Sprecherin des OLG teilte in Schleswig mit, dass der Antrag der Generalstaatsanwaltschaft am Vormittag eingegangen sei und der Erste Strafsenat sich bereits mit dem Fall befasse. Die Prüfung sei zeitlich nicht begrenzt. Es sei von einigen Tagen auszugehen.

Die Generalstaatsanwaltschaft hat heute Morgen eine Auslieferungshaft im Fall Puigdemont beantragt. - Keystone

Zuversicht seitens der Anwälte

Puigdemonts spanischer Anwalt ist weiterhin davon überzeugt, dass die Justiz in Deutschland die Übergabe des 55-Jährigen an Spanien ablehnen wird. Die Beantragung eines Auslieferungshaftbefehls sei zu erwarten gewesen, sagte Jaume Alonso-Cuevillas am Dienstag dem Radiosender RAC1. Er erwarte aber eine Zurückweisung des Antrags.

Der Anwalt betonte, es handele sich hier «aufgrund der politischen Dimension und der Verletzung der Grundrechte (Puigdemonts) in dessen Heimatland um einen ausserordentlichen Fall».