Commerzbank hat eventuell zu spät über neue Strategie informiert

Im September 2016 wurde die Strategie der Commerzbank bekannt gegeben. Insider behaupten, dass sie dazumal schon weit fortgeschritten war.

Martin Zielke ist der Chef der Commerzbank. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Commerzbank gab ihre neue Strategie am 29. September 2016 bekannt.
  • Laut einem Insider soll der Strategieprozess bereits weit fortgeschritten gewesen sein.
  • Die Bafin prüft nun eine Strafe, welche sich bis auf 195 Millionen belaufen könnte.

Im September 2016 stellte Commerzbank-Chef Martin Zielke und seine Kollegen ihre Strategiepläne vor. Nun prüft die Wertpapieraufsicht, ob die Bank Anleger zu spät informiert hatte.

Die Bafin soll Insidern zufolge wissen, dass der Strategieprozess bereits weit fortgeschritten war. Bereits vor dem 29. September 2016 wurde in diversen Medien einige Punkte der Strategie publiziert. Dazu kam noch, dass ein Brief von Zielke ein Tag vorher im Intranet auftauchte, welcher kurze Zeit später gelöscht wurde.

Die Commerzbank ging dennoch erst am nächsten Tag darauf ein. Es wurde bestätigt, dass ein Entwurf strategischer und finanzieller Ziele vorgelegen habe.

Der Commerzbank droht eine 195-Millionen-Strafe

Das Verfahren sei laut einer Bafin-Sprecherin am laufen. Laut «Handelsblatt» seien der Abschluss und die Höhe des Bussgeldes noch offen.

Wenn eine Pflichtmeldung zu spät abgegeben wird, kann die Bafin ein Bussgeld verhängen. Dieses darf sich auf maximal zwei Prozent des Jahresumsatzes im Jahr vor dem Vergehen belaufen.