Commerzbank steigert Gewinn trotz Belastung durch Kredite in Polen

Höhere Zinseinnahmen treiben den Gewinn der Commerzbank im zweiten Quartal um 20 Prozent an – trotz Schwierigkeiten mit der polnischen Tochter.

Das Logo der Commerzbank - Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Commerzbank erzielt im zweiten Quartal 2023 einen Gewinn von 565 Millionen Euro.
  • Die Rückstellung für Fremdwährungskredite in Polen belastet das Quartalsergebnis.
  • Deutlich höhere Zinseinnahmen versprechen gute Aussichten für das Gesamtjahr.

Die gestiegenen Zinsen haben der Commerzbank im zweiten Quartal zu einem höheren Gewinn verholfen. Unter dem Strich verdiente der Dax-Konzern 565 Millionen Euro und damit ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Das teilte der Konzern am Freitag in Frankfurt mit. Damit schnitt das Institut besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet.

Belastet wurde das Geschäft im zweiten Quartal durch eine zusätzliche Rückstellung für Fremdwährungskredite in Polen. Nach einem Gerichtsurteil ziehen diese möglicherweise Entschädigungen nach sich.

Commerzbank in Frankfurt am Main - dpa/dpa/picture-alliance

Die polnische Tochtergesellschaft mBank hatte Immobilienkredite in Schweizer Franken zu günstigeren Zinssätzen vergeben als Kredite in der heimischen Währung Zloty. Der Anstieg des Franken-Kurses brachte die Kreditnehmer dann in Schwierigkeiten bei der Rückzahlung.

Zinsüberschuss von 7,8 Milliarden Euro erwartet

Konzernchef Manfred Knof rechnet für das Gesamtjahr weiterhin mit einem Konzerngewinn deutlich über dem Vorjahreswert von 1,4 Milliarden Euro. Allein im ersten Halbjahr hat die Bank knapp 1,15 Milliarden Euro verdient.

Beflügelt wird die Zuversicht von deutlich höheren Zinseinnahmen. Im zweiten Quartal sprang der Zinsüberschuss im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro nach oben.

Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand jetzt mit einem Zinsüberschuss von mindestens 7,8 Milliarden Euro. Noch im Mai hatte er lediglich rund 7 Milliarden in Aussicht gestellt. Analysten waren hier allerdings schon optimistischer.