Commerzbank wieder auf DAX gelistet

Die Commerzbank kehrt nach fast genau viereinhalb Jahren in den DAX zurück. Somit trug der jüngst vollzogene Konzernumbau Früchte.

Das Logo der Commerzbank. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Commerzbank kehrt in den Dax zurück.
  • Seit 2021 betrieb die traditionsreiche Bank Stellenabbau und reduzierte ihr Filialennetz.
  • Der Wiederaufstieg ist das Ergebnis des Konzernumbaus.

Der Aufstieg gilt als eine Bestätigung des Konzernumbaus. Das Dax-Gründungsmitglied kehrt somit in die erste deutsche Börsenliga zurück.

Das renommierte Geldhaus wird vom 27. Februar an zu den inzwischen 40 Mitgliedern im Dax Performance Index gezählt. Der Indexanbieter Stoxx gab die von Experten prognostizierte Entscheidung am Freitagabend nach Handelsschluss an der Wall Street bekannt.

Commerzbank rückt nach

Möglich wurde die vorzeitige Rückkehr des Dax-Gründungsmitglieds durch den Rückzug des Gasherstellers Linde von der Frankfurter Börse. Der derzeit wertvollste Dax-Konzern erfüllte eines der Kriterien nicht mehr und wurde vom Dax-Kurszettel entfernt. Erst dieser Umstand verhalf der Commerzbank zum Wiederaufstieg.

Wegen ihres kräftig gestutzten Börsenwertes verlor die Commerzbank im Herbst 2018 ihren Platz im Dax. Seit dem 24. September 2018 war sie nur im MDax gelistet, dem Index der mittelgrossen Werte.

Commerzbank will nach zwei profitablen Jahren in Folge zurück in den Dax. Robert Michael/dpa - dpa

Damals reagierte Commerzbank-Chef Martin Zielke den Abstieg des Dax-Riesen mit Gelassenheit. «Für die Bedeutung der Bank für die deutsche Volkswirtschaft ändert sich überhaupt nichts», so Zielke.

Jedoch ist die Zugehörigkeit zum Dax in der Welt der Grossunternehemen durchaus auch eine Prestigefrage. Schliesslich verschafft ein Listeneintrag im Elitekreis der deutschen Wirtschaft Aufmerksamkeit und lockt internationale Investoren.

Commerzbank sendet wichtiges Signal

Dies wäre «als allererstes ein wichtiges Signal an unsere Kunden», sagte der amtierende Commerzbank-Chef Manfred Knof anlässlich des Wiederaufstiegs. Die Rückkehr in den Dax sei eine gute Nachricht.

Der neue Commerzbank-Chef Manfred Knof, ehmals Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG, stimmt die Bank auf einen tiefgreifenden Umbau ein. - dpa-infocom GmbH

Das derzeitige Commerzbank-Management machte vor der aktuellen Entscheidung der Börse Werbung in eigener Sache. Das teilverstaatlichte Geldhaus lies bereits Ende Januar verlauten, es sehe sich für die Rückkehr in den Dax gewappnet.

Die Bank habe im Jahr 2022 vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) knapp 3,4 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Damit erfüllte die Commerzbank die von der Börse in der Zwischenzeit eingeführte Vorgabe.

Dax-Mitglieder müssen mindestens auf Basis des Ebitda in den vorhergehenden beiden Geschäftsjahren profitabel gewesen sein. Unter dem Strich fuhr die Commerzbank im vergangenen Jahr mit gut 1,4 Milliarden Euro den höchsten Gewinn seit 2007 ein.

Aufstieg bescheinigt Konzernumbau

Für das Geldhaus ist die Rückkehr in den Dax Performance Index zugleich eine Bestätigung des Konzernumbaus. Zuletzt verschärfte der Anfang 2021 angetretene Vorstandschef Knof den Sparkurs im Unternehmen.

Folglich baute das Unternehmen Tausende Stellen ab. Damit verkleinerte sie ihr noch vor der Corona-Pandemie engmaschiges Filialnetz in Deutschland deutlich. Davor war es mit Filialen an etwa 1000 Standorten vertreten.