Ölpreise brechen ein - Verhandlungen der Opec+ gescheitert
Die Verhandlungen der Opec+ in Wien liefen zäh - kurz vor dem Wochenende sind sie nun gescheitert. Die Förderstaaten konnten sich auf keine neue Vereinbarung einigen. Die Ölpreise sind erneut auf Talfahrt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ölpreise haben am Freitag mit einer rasanten Talfahrt auf Meldungen über gescheiterte Verhandlungen zur künftigen Fördermenge führender Ölstaaten reagiert.
Am späten Nachmittag brachen die Preise für Nordsee-Öl und US-Rohöl um jeweils mehr als acht Prozent ein. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 45,63 US-Dollar. Damit lag der Preis 4,36 Dollar niedriger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI sank um 3,85 Dollar auf 42,05 Dollar.
Kurz vor dem Wochenende wurde den Anlegern klar, dass die Verhandlungen der in «Opec+» zusammengefassten Förderstaaten des Ölkartells und verbündeter Ölstaaten wie Russland gescheitert sind. Die Verhandlungspartner konnten sich für alle Beobachter überraschend auf keine neue Vereinbarung einigen. Selbst eine Verlängerung der bestehenden Förderbeschränkung fehlte in der Abschlusserklärung der beteiligten Staaten.
Der Ölmarkt wurde von der Entwicklung überrascht. Zuvor war über eine weitergehende Reduzierung der bereits gedeckelten Fördermenge um zusätzliche 1,5 Millionen Barrel spekuliert worden. Wie verschiedene Medien unter Berufung auf Delegierte berichtet hatten, war eine Einigung auf eine neue Förderbegrenzung am Widerstand Russlands gescheitert.
Bereits vor den gescheiterten Gesprächen standen die Ölpreise unter Druck. Sie waren kurz vor dem Wochenende durch die allgemein schlechte Stimmung an den Finanzmärkten belastet worden. Die Sorge vor einem Konjunktureinbruch durch das neuartige Coronavirus hatte kurz vor dem Wochenende einen weiteren Ausverkauf an führenden internationalen Börsen ausgelöst.