Coronavirus: London lockert Kontaktbeschränkungen weiter

Zoos, Safari-Parks und Läden in England dürfen von kommendem Montag an wieder öffnen, wie Boris Johnson am Mittwoch verkündete.

Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, verlässt die 10 Downing Street, um im britischen Unterhaus an den Fragen an den Premierminister teilzunehmen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Regierung hat die nächsten Lockerungen angekündigt.
  • Ab nächster Woche dürfen Zoos, Safari-Parks und Läden wieder öffnen.
  • Gotteshäuser dürfen für individuelle Gebete bereits am Wochenende öffnen.

London hebt weitere Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie auf. Zoos, Safari-Parks und Läden in England dürfen von kommendem Montag an wieder öffnen, sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in London.

Gotteshäuser können ihre Türen für individuelle Gebete von Gläubigen bereits am Wochenende wieder aufmachen. Abstandsregeln müssten aber weiter eingehalten werden. Zudem können sich künftig auch bestimmte Haushalte zusammenschliessen.

Markierungen zur Einhaltung des Mindestabstandes als Massnahme gegen die Corona-Pandemie sind vor dem Kamel-Gehege im Zoo von London auf den Boden gemalt. Der Zoo hat Vorbereitungen getroffen, um in der nächsten Woche wiederzueröffnen. - dpa

Grossbritannien ist mit mehr als 41'000 Todesfällen bei Menschen, die zuvor positiv auf das Coronavirus getestet wurden, das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land Europas. Die Zahl der Sterbefälle, bei denen die Lungenerkrankung Covid-19 letztlich als Ursache festgestellt wurde, liegt sogar bei mehr als 50'000.

Regierung steht stark in der Kritik

Die Regierung in London steht wegen ihres Umgangs mit der Coronavirus-Pandemie seit Monaten stark in der Kritik. Ihr wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Pandemie reagiert zu haben. Der Wissenschaftler Neil Ferguson vom Imperial College sagte am Mittwoch in einem Parlamentsausschuss, dass die Hälfte der Todesfälle vermeidbar gewesen wäre, hätte die Regierung die Massnahmen eine Woche früher verhängt.

Für viel Kritik sorgte zuletzt auch die Entscheidung der Regierung, eine 14-tägige Quarantänepflicht für Einreisende zu einzuführen. Damit soll eine zweite Infektionswelle verhindert werden. Doch der Nutzen der Massnahme wird bezweifelt, da die meisten europäischen Länder weniger Infektionen haben als Grossbritannien. Das Auswärtige Amt wird wohl auch weiterhin von Reisen ins Vereinigte Königreich abraten, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch.