Dax steigt - Anleger nach erstem G20-Tag zuversichtlich

Der erste verbale Schlagabtausch auf dem G20-Gipfel in Osaka konnte Anleger am deutschen Aktienmarkt am Freitag nicht aus der Ruhe bringen.

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Wochensicht liegt das Plus zwar nur bei 0,48 Prozent, womit der Leitindex aber immerhin zum vierten Mal in Folge zugelegt hat.

Nach einer eher trägen Handelswoche schloss der Dax am Freitag 1,04 Prozent höher bei 12.398,80 Punkten.

Auf Wochensicht liegt das Plus zwar nur bei 0,48 Prozent, womit der Leitindex aber immerhin zum vierten Mal in Folge zugelegt hat. Seit Jahresbeginn liegt der Gewinn sogar bei mehr als 17 Prozent. Der MDax, in dem die Aktien mittelgrosser Unternehmen vertreten sind, notierte am Freitag zum Handelsende bei 25 619,57 Punkten - ein Zuwachs von 1,10 Prozent.

Auch in Europa machte sich Zuversicht breit. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zum Handelsende ein Plus von 0,91 Prozent auf 3473,69 Zähler vor. In Paris ging es für den Leitindex Cac 40 um 0,83 Prozent auf 5538,97 Punkte nach oben. In London legte der FTSE 100 um 0,31 Prozent zu.

Am ersten Gipfeltag gingen die Teilnehmer nicht immer zimperlich miteinander um. Die Europäischen Union machte sogar deutlich, dass der gesamte Gipfel wegen der Differenzen beim Klimaschutz scheitern könnte. Und trotzdem: Für die Finanzmärkte dreht sich bei G20 alles um das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Samstag. Dann wird sich zeigen, ob in dem seit Monaten festgefahrenen Handelsstreit zwischen beiden Ländern wirklich Bewegung kommt und die Gespräche darüber wieder aufgenommen werden.

Weil die Anleger in den Tagen vor G20 kein unnötiges Risiko eingehen wollten, war der Dax - nach seiner dreiwöchigen Rally mit dem Sprung auf ein Jahreshoch von über 12.438 Punkten - zuletzt kaum mehr vom Fleck gekommen. Nun ist diese Marke aber wieder in Reichweite. Insgesamt ist die Monatsbilanz für den Leitindex mit einem Plus von fast sechs Prozent positiv ausgefallen. Nicht zuletzt haben daran auch die Notenbanken mit ihren Hinweisen auf eine lockerere Geldpolitik einen Anteil. Sie wollen sich gegebenenfalls mit möglichen Zinssenkungen gegen einen drohenden Konjunkturabschwung stemmen.

Auf Unternehmensseite hielten sich die Papiere der Deutschen Bank nach einem bestandenen Stresstest in den USA an der Dax-Spitze. Zum Schluss betrug das Plus mehr als drei Prozent. Commerzbank-Papiere wurden mitgezogen und legten um rund zwei Prozent zu.

Die Sportartikelhersteller stemmten sich gegen schlechte Branchennachrichten vom Wettbewerber Nike, der ein überraschend schlechtes Quartal ausgewiesen hatte. Adidas rückten um mehr als zwei Prozent vor. Puma-Anteile stiegen auf ein Rekordhoch. Eine Kaufempfehlung der britischen Investmentbank HSBC sorgte für Kursgewinne bei den Konsumgüterkonzernen. Allen voran legten Henkel um mehr als zwei Prozent zu. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA landete dagegen nach einer Verkaufsempfehlung der US-Investmentbank Bank of America (BofA) mit einem Abschlag von fast einem Prozent am Dax-Ende.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,33 Prozent auf minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 144,73 Punkte. Der Bund-Future kletterte um 0,06 Prozent auf 172,80 Punkte.

Der Euro stieg nur leicht und kostete zuletzt 1,1374 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1380 (Donnerstag: 1,1370) festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8787 (0,8795) Euro gekostet.