Niedriges Zinsniveau bei der EZB

Schwache Wirtschaftsdaten aus China und Deutschland haben am Freitag die Ängste der Finanzmarktakteure vor einer sich abkühlenden Weltwirtschaft verstärkt.

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Diese Woche verlor Dax 1,2 Prozent.
  • Die Aktien von Condinental gehören zu den grossen Verlierern.

Der Dax verlor 0,52 Prozent auf 11.457,84 Punkte und auf Wochensicht damit 1,2 Prozent. Am vergangenen Freitag hatte den Dax seine Ende Dezember gestartete Rally im Verlauf mit knapp 11.677 Punkten noch auf den höchsten Stand seit gut vier Monaten getragen.

Der US-Arbeitsmarkt sendete im Februar widersprüchliche Signale. Während der Beschäftigungsaufbau fast zum Erliegen kam, legten die Stundenlöhne stärker als erwartet zu. Der Schwung am US-Arbeitsmarkt lasse nach, so das Fazit von Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Grössere Spuren hinterliessen die Jobdaten im Dax nicht. Im späten Handel dämmte der deutsche Leitindex zudem seine Verluste analog der Wall Street etwas ein. Der MDax, der Index der mittelgrossen Werte, ging mit minus 0,57 Prozent auf 24.300,16 Punkten ins Wochenende. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,76 Prozent abwärts. In Paris und London verloren die Leitbörsen in prozentual ähnlicher Grössenordnung. Zum Handelsschluss in Europa stand auch der New Yorker Dow Jones Industrial moderat im Minus.

In China waren angesichts des Handelskrieges mit den USA die Exporte aus der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt im Februar um mehr als ein Fünftel eingebrochen. Zudem verzeichnete die deutsche Industrie im Januar einen überraschend starken Dämpfer beim Auftragseingang. Dies verstärke die Konjunktursorgen, erklärte Marktexperte Milan Cutkovic vom Broker Axitrader.

Der grösste Dax-Verlierer

Auf Unternehmensseite lasteten die mit Chinas schwächerer Wirtschaft verbundenen Ängste einmal mehr auf den Autobauern und ihren Zulieferern. Zu den grössten Dax-Verlierern gehörten die Aktien des Reifenherstellers Continental mit einem Abschlag von 1,80 Prozent. Chinas Automarkt war lange der Wachstumsmotor der Branche. Nach mehr als zwei Jahrzehnten des Aufschwungs gingen die Verkäufe dort zuletzt aber zurück. Zudem büssten angesichts der Konjunktureintrübung Industrie- und Stahlwerte wie Thyssenkrupp und Salzgitter 2,58 beziehungsweise fast 5 Prozent ein.

Die Aktien von Deutschlands grösstem Immobilienkonzern Vonovia markierten im Verlauf ein Rekordhoch und schlossen als zweitbester Dax-Wert 2,52 Prozent höher. Auch europaweit standen Immobilienwerte hoch im Kurs, da sie vom niedrigen Zinsniveau der EZB profitieren.