Deutsche Behörden mahnen zu massvollem Umgang mit Feuerwerk

In wenigen Tagen ist Silvester. Die deutschen Behörden rufen zur Vorsicht beim Hantieren mit Feuerwerken und Böllern auf, das Umweltbundesamt gar zum Verzicht.

Eine Frau und ein Mann verlassen mit Silvester-Pyrotechnik ein Geschäft in Deutschland. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In wenigen Tagen ist Silvester.
  • Traditionell wird viel Feuerwerk gezündet.
  • Deutsche Behörden fordern, dass weniger Feuerwerk gezüdet wird.

Kurz vor den Feierlichkeiten zum neuen Jahr haben die Behörden zu einem massvollen Umgang mit Feuerwerk und Silvesterböllern aufgerufen. Wer Feuerwerkskörper zünde, «sollte dies besonnen und verantwortungsvoll tun und die Gefahren für sich und andere kennen», sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Günter Krings (CDU), dem «Tagesspiegel». Das Umweltbundesamt riet wegen der Feinstaubbelastung zu einem weitgehenden Verzicht auf Feuerwerk.

Auf keinen Fall dürfe ein Feuerwerk in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen oder grossen Menschenansammlungen abgebrannt werden, sagte Krings dem «Tagesspiegel». «Wenn ich mir die Silvester-Szenen auf einigen Strassen in unseren Grossstädten anschaue, scheinen einige die Gefahren nicht richtig einzuschätzen.» Er finde es auch unverhältnismässig, noch am gesamten Neujahrstag Böller zu zünden – eine Stunde nach Mitternacht sollte Schluss sein.

Weniger Feuerwerk, weniger Feinstaub

Die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, machte vor allem Umweltaspekte geltend. Wer weniger Feuerwerk zünde oder ganz darauf verzichte, könne dazu beitragen, «die Feinstaubbelastung zu verringern», sagte sie dem «Tagesspiegel». In der «Rheinischen Post» vom Samstag fügte sie hinzu, in der Silvesternacht steige die Luftbelastung mit Feinstaub explosionsartig an. «In vielen Orten ist die Feinstaub-Konzentration am 1. Januar so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht», sagte sie.

Nach ihren Berechnungen würden rund 4500 Tonnen Feinstaub in der Silvesternacht in ganz Deutschland in die Luft gepustet, sagte Krautzberger. «Das entspricht etwa 15,5 Prozent der jährlich im Strassenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge.»

Warnung vor Verboten

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, warnte hingegen vor einer Bevormundung der Bürger durch etwaige Verbote zu Silvester. «Wir sollten Feuerwerk als Brauchtum respektieren», sagte er der «Passauer Neuen Presse» vom Samstag. In Deutschland sei es langjährige Tradition, das neue Jahr mit einem Feuerwerk zu begrüssen. «Die Menschen bringen damit ihre Lebensfreude, aber auch ihre Hoffnung auf ein glückliches neues Jahr zum Ausdruck», sagte er. «Das sollten wir akzeptieren.»