Deutschland will Kiews Flugabwehr stärken
Annalena Baerbock will sich auf Kiews Luftverteidigung konzentrieren und nicht auf die Lieferung von Panzern. Indes wirft Russland der Ukraine 40 Attacken vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland will die Ukraine beim Ausbau ihrer Luftverteidigung unterstützen.
- Das sei laut Aussenministerin Baerbock wichtiger als die Lieferung von Kampfpanzern.
- Währenddessen sollen in Donezk 40 ukrainische Attacken stattgefunden haben.
Rund acht Monate nach der russischen Invasion will die deutsche Regierung die Ukraine vor allem beim Ausbau ihrer Luftverteidigung unterstützen.
Dies sei aktuell wichtiger als die seit Monaten diskutierte Lieferung von Kampfpanzern, sagte Aussenministerin Annalena Baerbock am Wochenende. Hintergrund sind massive Raketenangriffe Russlands auf Kiew und andere ukrainische Grossstädte zu Wochenbeginn.
Aus der sogenannten Volksrepublik Donezk in der Ostukraine meldeten die von Russland gelenkten Separatisten, dass es dort 40 ukrainische Attacken innerhalb von 24 Stunden gab, darunter auch auf die Stadt Donezk.
Im Südwesten Russlands wurden auf einem Truppenübungsplatz nahe der ukrainischen Grenze laut Militär bei einem Schusswaffenangriff mindestens elf Menschen getötet.
Moskau nennt Schüsse auf Militärgelände «Terroranschlag»
Bei einem Angriff auf dem Truppenübungsplatz bei Belgorod, wo Rekruten für den Krieg vorbereitet wurden, schossen nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums zwei Männer bei einem Schiesstraining auf Soldaten.
Dabei habe es elf Tote gegeben, auch die Täter seien getötet worden. Mindestens 15 Menschen wurden überdies verletzt, wie die Staatsagentur Tass meldete. Moskau sprach von einem Terroranschlag. In anderen russischen Medien war sogar von bis zu 22 Toten die Rede.
Zwei Bürger eines GUS-Staates hätten geschossen, teilte das Ministerium mit, ohne Details zu nennen. Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist ein loser Staatenverbund ehemaliger Sowjetstaaten.
Russlands Präsident Wladimir Putin will rund 300 000 Reservisten einziehen lassen, um nach den Niederlagen der russischen Armee in der Ukraine die dort noch besetzten Gebiete zu halten. Nach der vor fast einem Monat verkündeten Teilmobilmachung war es zu Protesten in Russland und der Flucht von Hunderttausenden Russen aus ihrer Heimat gekommen.
Separatisten in Donezk: Verwaltungsgebäude stark beschädigt
Die kremltreuen Separatisten in der Ostukraine meldeten, beim Beschuss der Stadt Donezk durch die ukrainische Armee sei ein Verwaltungsgebäude stark beschädigt worden. Bürgermeister Alexej Kulemsin sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge, mindestens zwei Menschen seien verletzt worden.
Insgesamt habe es 40 Angriffe auf Ziele in der von Russland anerkannten «Volksrepublik Donezk» innerhalb von 24 Stunden gegeben. Unabhängig bestätigen liessen sich die Angaben nicht. Die Industriestadt Donezk steht schon seit 2014 unter Kontrolle der Separatisten.