Dieselaffäre: Daimler rechnet mit weiteren Milliardenkosten

Um die Dieselaffäre in den Griff zu kriegen, hat Daimler schon Milliarden auf die Seite gelegt. Nun dürfte die Rechnung aber nochmals deutlich höher ausfallen.

Die weltweiten Rückrufe und Verfahren kosten Daimler für 2019 nochmals bis zu 1,5 Milliarden Euro zusätzlich. - Sebastian Gollnow/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rückrufe und Verfahren aufgrund der Dieselaffäre kosten den Autobauer Milliarden.
  • Der Gewinn fällt 2019 wohl deutlich geringer aus, als in den Vorjahren.

Die Dieselaffäre kommt den Autobauer Daimler nochmals deutlich teurer zu stehen als bisher gedacht. Für 2019 rechne man mit weiteren 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro an zusätzlichen Kosten. Dies teilte der Konzern am Mittwoch in Stuttgart mit.

Es gehe um «voraussichtliche zusätzliche Aufwendungen für laufende behördliche und gerichtliche Verfahren und Massnahmen betreffend Mercedes-Benz Dieselfahrzeuge in verschiedenen Regionen und Märkten», hiess es in der Mitteilung. Daimler hatte im vergangenen Jahr schon insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro dafür zurückgestellt.

Rote Zahlen bei Daimler?

Nach vorläufigen Zahlen rechnet der Konzern für das vergangene Jahr nun mit einem operativen Ergebnis von 5,6 Milliarden Euro. Das wäre nur etwa halb so viel wie im Vorjahr, als der Gewinn ebenfalls schon deutlich gesunken war. Die zusätzlichen Aufwendungen für die Diesel-Probleme sind darin noch nicht berücksichtigt.

Fliessen bald weniger Entwicklungsgelder bei Daimler? Ein Mercedes Benz am Internationalen Autosalon in Genf 2019 - Keystone

Die Dieselaffäre treffe im Wesentlichen die Geschäftsfelder Cars und Vans, hiess es. Die Vans liegen schon ohne die Zusatzkosten für 2019 mit dem operativen Ergebnis im Minus. Die komplette Bilanz legt Daimler im Februar vor. Hohe Kosten entstehen auch in anderen Bereichen, vor allem bei Elektroautos und der Entwicklung des automatisierten Fahrens.

Vorstandschef Ola Källenius hat dem Konzern ein Sparprogramm verordnet. Bis Ende 2022 will er allein beim Personal rund 1,4 Milliarden Euro einsparen. Dafür werden wohl mehr als 10'000 Stellen gestrichen. Ausserdem sollen die Investitionen gedeckelt werden.