Dover (GB): Frankreich übernimmt testen von Lkw-Fahrern
Hoffnung für Tausende Lkw-Fahrer die in Südostengland festsitzen. Offenbar haben sich Frankreich und Grossbritannien auf eine Zusammenarbeit geeinigt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Südostengland rollen nach tagelangem Stillstand die Lastwagen wieder.
- Offenbar haben sich England und Frankreich auf einen Plan geeinigt.
- Dieser sieht vor, dass die Fahrer bei der Ankunft in Frankreich getestet werden.
- Es geht aber nur langsam voran, noch immer warten Tausende Fahrzeuge auf die Weiterfahrt.
Nach tagelangem Stillstand rollen die Lastwagen in Südostengland wieder. Bisher geht es zwar nur langsam voran, aber zumindest können vom wichtigen britischen Hafen Dover sowie durch den Eurotunnel endlich wieder Güter nach Frankreich übersetzen.
Offenbar haben die europäischen Verkehrsminister am Mittwochabend bis in die späten Abendstunden telefoniert und eine Lösung gefunden. Das berichtet die «Bild»-Zeitung.
Mit der Vereinbarung zwischen Frankreich und England soll es demnach möglich sein, mehrere tausend LKW pro Tag ab Heiligabend abzufertigen. Der Plan ist folgender: Die Fahrer dürfen England verlassen und werden bei der Ankunft im französischen Calais auf das Coronavirus getestet.
Bei einem negativen Testergebnis soll die Weiterfahrt gewährleistet sein. Frankreich hat laut dem Bericht zugestimmt, ein Testzentrum für mehrere Tausend Trucker einzurichten und dieses möglichst schnell in Betrieb zu nehmen.
Grosser Frust der Lkw-Fahrer
Zuvor wollte Frankreich auch nach der Wiedereröffnung der Grenzen am Mittwoch keine ungetesteten Lkw-Fahrer aus England über den Kanal lassen.
Um einen Test zu bekommen, mussten die Fahrer am Mittwoch jedoch 30 Kilometer zum Flughafen Manston reisen. Dort waren jedoch bereits 3800 Lastwagen parkiert.
Im Dreamland-Vergnügungspark in Margate wurde anschliessend ein zweites Testzentrum für die Fahrer eingerichtet. Doch die Coronavirus-Test-Anlagen reichten bei weitem nicht aus.
Mit Hupkonzerten machten die Trucker am Hafen von Dover am Mittwoch deshalb ihrem Ärger Luft. Bereits seit Sonntagabend stecken sie an der Grenze fest. «Wir wollen nach Hause», schrien sie.
Eine kleine Gruppe geriet mit Polizisten aneinander, die den Zugang zum Hafen absperrten. Es kam zum Handgemenge, ein Mann wurde festgenommen.