«Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» feiert 50 Jahre

Das unvergessliche Weihnachtsmärchen «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» wird 50 Jahre alt.

Libuse Safrankova als Aschenbrödel und Pavel Travnicek als Prinz im Märchenklassiker «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel». - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» ist das wohl beliebteste Weihnachtsmärchen.
  • In diesem Jahr feiert es seinen 50. Geburtstag.

Es ist ein Film, der die Herzen von Ost und West erobert hat. «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» bleibt das beliebteste Weihnachtsmärchen im Fernsehen. Doch hinter den Kulissen lief nicht alles nach Plan.

Ursprünglich sollte der Film nach «rbb» im Sommer spielen, doch die Studios waren nur im Winter verfügbar. Trotz des Winters weigerte sich die Kostümabteilung, angepasste Kostüme herzustellen.

Auch politisch war es eine kalte Zeit. Der tschechische Drehbuchautor Frantisek Pavlíček hatte Arbeitsverbot und wurde durch eine Stroh-Frau ersetzt. Heute zieht der damalige Drehort, das Schloss Moritzburg, viele Besucher an.

«Drei Haselnüsse für Aschenbrödel»: Faszination und Herausforderungen

«Die Augen der Darstellerin Libuse Safrankova haben mich fasziniert», sagt Filmwissenschaftler Rolf Giesen über den Film aus dem Jahr 1973. Er bedauert, dass dieses Aschenbrödel nicht zu den weltweit bedeutendsten Spielfilmen zählt.

Trotz aller Herausforderungen bei der Produktion wurde aus dem geplanten Sommerfilm ein Wintermärchen mit sommerlichen Kostümen. Heute können Besucher des Schlosses Moritzburg in die Rollen der Darsteller schlüpfen – ein wahrer Wallfahrtsort für Fans des Films.

«Drei Haselnüsse für Aschenbrödel»-Star Libuse Safrankova erhält eine eigene Gedenk-Briefmarke. - imago images/CTK Photo/Jan Kudela

Libuse Safrankova, die Aschenbrödel spielte, erinnert sich in einem Interview von 2005: «Das klingt jetzt wahrscheinlich unglaubwürdig, aber das war mein Lieblingsmärchen. Als ich vier oder fünf Jahre alt war, habe ich meine Grossmutter jeden Abend gebeten, es mir zu erzählen.»

Auch Pavel Trávnicek, der Darsteller des Prinzen und heute 73 Jahre alt, hat kürzlich auf Schloss Moritzburg seine Autobiografie vorgestellt. Er erzählt von den Schwierigkeiten beim Dreh – wie zum Beispiel dem Kampf mit dem Schnee.

Eine Geschichte von Widerstand und Menschlichkeit

«Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» wurde zu einem Symbol der Selbstermächtigung und Befreiung von willkürlichen Bevormundungen und Rollenzuschreibungen. Der Film zeigte Widerstand in einer Zeit nach dem Prager Frühling, als zeitkritische Filme in Prag verboten waren.

«Man kann es heute nicht besser machen», sagt Rolf Giesen über den Film. «Man hat heute bessere Technik, man könnte bessere Effekte machen, aber man kann den Film nicht mehr so gut machen.» Denn dieser Film strahlt auch nach 50 Jahren noch die schönste Wärme aus. Weil es nicht nur um Schönheit geht, sondern um Menschlichkeit.