Erdbeben: Holländer hat Türkei-Katastrophe exakt vorausgesagt
Ein Niederländer hat das Erdbeben in der Türkei vorhergesagt – mithilfe der Sonne und Planeten. Nur ein Zufallstreffer?
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Niederländer hat auf Twitter das Erdbeben in Syrien und in der Türkei vorhergesagt.
- Seine Methoden sind allerdings äusserst umstritten.
- Er sieht eine Korrelation zwischen Erdbeben und Planetenkonstellationen.
Der niederländische Seismologe Frank Hoogerbeets will das Erdbeben in Syrien und der Türkei vorhergesagt haben. «Früher oder später» werde in der Region die Erde beben, tweetet er am 3. Februar – drei Tage vor dem Beben.
Auch die Stärke und das Epizentrum der Katastrophe sagt er mit unglaublicher Genauigkeit voraus.
Doch wie kann es sein, dass ein Niederländer Beben vorhersagt, während offizielle Stellen im Dunkeln tappen? Es ist möglich, dass Hoogerbeets Prophezeiung ein reiner Zufallstreffer war: Seine Methoden sind in der Wissenschaft äusserst umstritten.
Wissenschaftler haben noch nie Erdbeben vorausgesagt
Hoogerbeets ist am Solar System Geometry Survey (Ssgeos) beschäftigt. Laut eigenen Angaben: «Ein Forschungsinstitut zur Beobachtung der Geometrie zwischen Himmelskörpern im Zusammenhang mit seismischen Aktivitäten».
Soll heissen: Sonne, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Mond beeinflussen die Erdbeben auf der Erde. Oder zumindest sollen gewisse Planetenkonstellationen mit Erdbeben auf der Erde korrelieren.
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Was sagt die Wissenschaft – oder wie Hoogerbeets sie gegenüber «India Today» nennt, die «Mainstream Wissenschaft» – dazu?
Dem britischen Geoinstitut zufolge existiert die Idee, dass etwa die vom Mond ausgelösten Gezeiten Erdbeben-Aktivitäten beeinflussen, schon lange. Allerdings sei noch nie ein Zusammenhang zwischen Erdbeben und Gezeiten bewiesen worden.
Auf die Frage, ob man Beben vorhersagen könne, sagt die US-Erdbeben-Behörde Usgs: «Nein. Weder die Usgs noch andere Wissenschaftler haben jemals ein grosses Erdbeben vorhergesagt.»
Holländer sagt schon nächste Erdbeben voraus
Das hält das Ssgeos aber nicht davon ab, munter weiter Vorhersagen zu treffen. Aktuell bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit für sehr starke bis starke seismische Aktivitäten, heisst es in der neusten Warnung. Zwischen morgen Donnerstag und Samstag soll es zu einem Beben von mindestens Stärke 7 auf der Richter-Skala kommen können.
In der allerneuesten Vorhersage geht es dann wieder um die Türkei und Syrien. Erst gestern tweetete das Ssgeos, dass es in den kommenden Tagen zu einem stärkeren Nachbeben kommen soll. Dieses soll «möglicherweise Stärke 6» erreichen.