Erdogan betont Bereitschaft zu Militäraktion an Grenze zu Syrien
Vor seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump am Rande der UN-Vollversammlung in New York hat der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan die Bereitschaft seines Landes zu einer Militäraktion in Nordsyrien bekräftigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Erdogan und Trump wollen in New York über Pufferzone sprechen.
«Unsere Vorbereitungen entlang der Grenze sind abgeschlossen», sagte Erdogan vor seiner Abreise nach New York am Samstag. In New York wollen Trump und Erdogan auch über die vereinbarte Sicherheitszone an der türkisch-syrischen Grenze sprechen.
Im August hatten sich Ankara und Washington nach langem Ringen auf die Schaffung einer Pufferzone im Nordosten Syriens geeinigt. Die Sicherheitszone soll die türkische Grenze von den Gebieten der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) trennen. Ankara stuft die YPG-Miliz als terroristische Bedrohung ein, da sie eng mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden ist. Die USA schätzen die syrische Kurdenmiliz dagegen als Partner im Kampf gegen die Dschihadisten und unterstützen sie mit Waffen und Spezialkräften.
Die türkische Armee ist bereits zwei Mal gegen die YPG vorgegangen, und Erdogan droht immer wieder mit einer neuen Offensive. In einer Rede am Mittwoch warnte Erdogan die USA vor einem Militäreinsatz, sollte die geplante Zone nicht bis Ende September geschaffen werden.
Die Türkei wolle keine Konfrontation mit den USA, betonte Erdogan. Sein Land könne jedoch nicht ignorieren, dass Washington «terroristische Organisationen» unterstütze, sagte Erdogan weiter.
Nach Angaben eines Pentagon-Vertreters wollen die USA die kurdischen Streitkräfte im Kampf gegen den IS ungeachtet der Einrichtung der Pufferzone weiterhin mit Waffen und Fahrzeugen ausstatten.