Ermittler prüfen bei Fitness-Attacke Terror-Motiv

Der Angriff in einem Fitnessstudio in Duisburg scheint eine Amoktat gewesen zu sein. Nun wird ein terroristisches Motiv geprüft.

Die Polizei führt den Tatverdächtigen ab. - Christoph Reichwein/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Angriff in einem Duisburger Fitnessstudio soll doch eine Amoktat gewesen sein.
  • Es soll sich bei allen vier Schwerverletzten um Zufallsopfer handeln.
  • Zunächst war davon ausgegangen worden, der Anschlag hätte einer Person gegolten.

Bei der blutigen Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio mit vier Schwerverletzten sieht die Staatsanwaltschaft Anzeichen für eine Amoktat. Nun prüfen die Ermittler auch einen terroristischen Hintergrund. Das sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Dienstag. Die Behörde erwäge, dazu die Ermittlungen gegen den verdächtigen Syrer zu übernehmen.

Bei einer Attacke in einem Fitnessstudio in der Duisburger Innenstadt sind mehrere Personen schwer verletzt worden. - Christoph Reichwein/dpa

Nach Informationen des Senders RTL West sind auf dem Mobiltelefon des Verdächtigen Fotos und Videos mit islamistischem Hintergrund gefunden worden. Spezialeinheiten der Polizei hatten den Verdächtigen in der Nacht zum Sonntag nach Hinweisen von zwei Bekannten des Mannes in seiner Duisburger Wohnung in der Nähe des Tatorts festgenommen.

«Wir gehen eher davon aus, dass es sich bei allen vier um Zufallsopfer handelt», sagte zuvor die Staatsanwältin Jill Mc Culler am Dienstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Das ergebe sich insbesondere aus Angaben von Geschädigten, nach denen keiner von ihnen den mutmasslichen Täter gekannt habe. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass einer Person der Angriff gegolten habe.

26-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft

«Amok hört sich so ganz schlimm an. Letztlich ist es das, das wahllose Aussuchen der Opfer ohne bestimmte Gründe», sagte die Staatsanwältin. Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» hatte zuvor berichtet, dass inzwischen einiges auf eine Amoktat hindeute.

Polizisten vor dem Fitnesstudio in Duisburg. - dpa

Nach dem Angriff am Dienstagabend vergangener Woche sitzt ein 26-jähriger tatverdächtiger Syrer in Untersuchungshaft. Der Tatvorwurf lautet auf versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung. Bei der Attacke soll der Tatverdächtige vier Menschen mit einem Messer schwer verletzt haben. Der Beschuldigte mache bisher von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch und habe sich nicht auf die Vorwürfe eingelassen, sagte die Staatsanwältin.