Erste Verträge noch vor Sommer 2023: EU will Gas gemeinsam einkaufen
Die EU will noch vor dem Sommer 2023 erste gemeinsame Gaseinkäufe vereinbaren. Das Ziel ist, mit der grossen Marktmacht den Preis niedrig halten zu können.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor dem Sommer 2023 sollen erste Verträge für gemeinsame EU-Gaseinkäufe vereinbart werden.
- Wegen des Ukraine-Kriegs hat die EU vorgeschlagen, die Gasspeicher koordiniert zu füllen.
- Das Ziel ist dabei, mit der gesamten EU-Marktmacht den Preis zu drücken.
Die ersten Verträge für gemeinsame EU-Gaseinkäufe sollen noch vor dem Sommer 2023 abgeschlossen werden. «Unsere Vorbereitungen für den nächsten Winter beginnen heute», sagte EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic am Dienstag in Brüssel. «Wir beabsichtigen, unseren ersten gemeinsamen Einkauf, inklusive langfristige Verträge mit Gaslieferanten, noch vor dem nächsten Sommer abzuschliessen.» Am Montag hatten die Energieminister der EU-Staaten beschlossen, die Nachfrage von Gas zumindest teilweise zu bündeln, um den Preis zu drücken.
«Durch Entschlossenheit und Kooperation können wir dieses neue Werkzeug nutzen, um uns im nächsten Winter vor Gasknappheit und hohen Preisen zu schützen», sagte Sefcovic nach einem Treffen mit Vertretern von mehr als 30 Gasunternehmen. Diese hätten sich konstruktiv gezeigt, sagte Sefcovic.
Der nächste Schritt ist ihm zufolge, im Januar einen Anbieter auszuwählen, der eine Plattform aufsetzen soll, über die Unternehmen ihren Bedarf anmelden könnten. Von Frühling an soll dort der gebündelte Bedarf veröffentlicht werden, so dass Gaslieferanten dafür bieten können. Dann können die Verträge ausgehandelt werden.
Kein gegenseitiges Überbieten mehr
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und stark gestiegener Energiepreise hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, die Gasspeicher im nächsten Jahr koordiniert zu füllen. Die geballte Marktmacht der EU soll für niedrigere Preise sorgen. Ausserdem soll vermieden werden, dass sich die EU-Staaten wie in diesem Jahr gegenseitig überbieten.