EU-Kommission gibt Zulassung für Impfstoff gegen Chikungunya-Virus

Ein Impfstoff zur Bekämpfung der Virus-Erkrankung Chikungunya wurde nun auch in der EU zugelassen.

Nachdem der Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus schon in den USA und Kanada zugelassen wurde, erlaubte es nun auch die EU. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tritt das Chikungunya-Virus einmal auf, erkranken schnell sehr viele Menschen daran.
  • Deswegen entwickelte eine französische Firma einen Impfstoff.
  • Dieser wurde nun auch in der EU zugelassen.

Die EU-Kommission hat die Zulassung für einen Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus erteilt. Das teilte der Hersteller Valneva am Montag mit. Es handelt sich um das weltweit einzige Chikungunya-Vakzin.

Der Impfstoff wird für Personen ab 18 Jahren empfohlen und hat bereits in den USA und Kanada die Zulassung erhalten. Entwickelt wurde er von Valneva in Österreich.

«Die EU-Zulassung ist ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg, diesen Impfstoff so vielen europäischen Bürgern wie möglich zugänglich zu machen.» Das erläuterte Juan Carlos Jaramillo, Chief Medical Officer von Valneva. Es sei entscheidend, nicht nur für europäische Reisende eine präventive Lösung bereitzustellen, die in endemische Chikungunya-Gebiete reisten. Auch für die lokale europäische Bevölkerung sei dies durchaus von Bedeutung.

Hohe Erkrankungsrate, geringes Sterberisiko

Wegen des Klimawandels habe sich die Aedes-Mücke, die Chikungunya- und Dengue-Viren überträgt, in zuvor nicht betroffenen Gebieten ausgebreitet. Die Infektion führt bei bis zu 97 Prozent der Menschen vier bis sieben Tage nach dem Stich zu Symptomen.

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Die Sterblichkeitsrate ist zwar gering, aber die Erkrankungsrate hoch. Zu den Symptomen gehören akutes Fieber, lähmende Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Hautausschlag. Die Gelenkschmerzen sind oft einschränkend und können über Wochen bis Jahre anhalten.

Riesige Menge von Menschen erkrankt

Das Chikungunya-Virus verursacht häufig plötzliche grosse Ausbrüche mit hohen Erkrankungsraten. Ein Drittel bis drei Viertel der Bevölkerung in Gebieten sind betroffen, in denen der Erreger zirkuliert.

Ein hohes Infektionsrisiko für Reisende besteht in Gebieten, in denen Chikungunya-Viren-übertragende Mücken endemisch sind. Dazu zählen der amerikanische Kontinent, Teile Afrikas und Südostasiens. Chikungunya ist mittlerweile in mehr als 110 Ländern aufgetreten.