Experte warnt: Steigende Gefahr durch Weltkriegsmunition

Sprengstoffexperten rechnen in den kommenden Jahren mit einem steigenden Risiko durch Weltkriegsbomben.

Eine entschärfte Weltkriegsbombe liegt in Oranienburg auf einer Transportpalette auf dem Boden. - Julian Stähle/dpa-Zentralbild/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das betreffe vor allem Munition, die zum Ende des Zweiten Weltkrieges gefertigt wurde.

«Wir befürchten, dass die Zünder durch Korrosionsprozesse im Laufe der Zeit empfindlicher werden und schneller auslösen können», sagte der Leiter des Munitionsbergungsdienstes Mecklenburg-Vorpommern, Robert Mollitor, in Schwerin der Deutschen Presse-Agentur.

Das betreffe vor allem Munition, die zum Ende des Zweiten Weltkrieges gefertigt wurde. «Da wurden Sparmaterialien verwendet, das war nicht auf eine lange Dauer angelegt.»

Mollitor als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Kampfmittelräumdienste der Bundesländer sagte auch: «Sprengstoff wie TNT ist chemisch stabil. Zu sagen, wir warten noch 100 Jahre, dann löst er sich auf – diese Hoffnung gibt es nicht. Der Sprengstoff ist genauso aktiv und reisst heute ein genauso grosses Loch wie damals.» Die Munition werde nicht ungefährlicher. Mittel- und langfristig steige das Risiko einer Explosion.

Bundesweit werden im Schnitt pro Jahr etwa 1300 Tonnen Kampfmittel gefunden. Hunderte Blindgänger werden entschärft. Die meisten stammen aus der Zeit zwischen 1942 und 1945, als Deutschland aus der Luft bombardiert wurde. Die meisten Entschärfungen verlaufen ohne Komplikationen. Mitunter müssen Gebäude geräumt und Strassen gesperrt werden. Unklar ist, wie viel Munition noch unter der Erde liegt.