Farnborough Airshow: Airbus kämpft mit Produktionsgrenzen

Auf dem Schauplatz der Luftfahrtindustrie, der Farnborough Airshow, spricht Airbus-CEO Faury über Produktionsengpässe – trotz Rekordnachfrage.

Etwa 1500 Aussteller aus 42 Ländern präsentieren sich bei der Farnborough Airshow 2024. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuell findet die Farnborough International Airshow britischen Farnborough statt.
  • Im Rahmen der Messe sprach Airbus-CEO Guillaume Faury offen über die Produktionsgrenzen.
  • Die Nachfrage nach Airbus-Flugzeugen sei enorm, sodass Aufträge abgelehnt werden müssten.

Die Farnborough International Airshow ist ein Schauplatz für die neuesten Entwicklungen in der Luftfahrtindustrie. Sie zieht rund 1500 Aussteller aus 42 Ländern an. Doch während dieser globalen Bühne hat Airbus, der französisch-deutsche Flugzeugbauer, offen über seine Produktionsgrenzen gesprochen. Darüber berichtet das «Handelsblatt».

Die Nachfrage nach Airbus-Flugzeugen ist so hoch, dass das Unternehmen Schwierigkeiten hat, Schritt zu halten. Guillaume Faury, CEO von Airbus, erklärte auf der Farnborough Airshow im britischen Farnborough: «Heute müssen wir Aufträge ablehnen, weil wir nicht in der Lage sind, in dem geforderten Zeitrahmen zu liefern». Er fügte hinzu: «Wenn sich der Markt also etwas abschwächt, ist das für uns kein Problem».

Ein Airbus A321-253 XLR bei der diesjährigen Farnborough Airshow in Farnborough, England. - Keystone

Trotz des hohen Kundeninteresses kann Airbus einige Bestellungen nicht erfüllen. Die meisten ihrer Flugzeuge sind ausverkauft und Versuche zur Steigerung der Produktion werden durch anhaltende Lieferkettenprobleme behindert.

Produktionshindernisse und Marktdynamik

Bereits Ende Juni musste Airbus bekannt geben nur 770 statt geplanten 800 Verkehrsflugzeuge bauen zu können. Dies führte dazu dass das Management seine Prognose korrigieren musste und die Aktie einbrach. Faury wies auf wachsende Probleme bei den Triebwerkslieferanten hin.

Besucherinnen und Besucher bei der Farnborough International Airshow 2024. - Keystone

Faury erwartet, dass diese Lieferkettenprobleme noch einige Jahre andauern werden. «Wir haben Tausende von Zulieferern. Und wenn nur ein paar von ihnen mit dem Hochfahren der Produktion im Verzug sind, bremst das alle aus». Das erklärte er weiter.

Farnborough Airshow: Verträge in Milliardenhöhe

Zum Auftakt der Farnborough Airshow wurden Kaufverträge im Wert von mehr als 50 Milliarden Dollar (rund 45 Milliarden Franken) vereinbart. Korean Air unterzeichnete einen Vertrag über 40 Grossraumflugzeuge von Boeing. Japan Airlines bestellte zehn Flugzeuge des Typs 787-9 mit einer Option auf zehn weitere.

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Trotz dieser Zahlen gehen Experten davon aus, dass in diesem Jahr weniger grosse Bestellungen vereinbart werden als im langjährigen Durchschnitt. Dies liegt zum Teil an einem verlangsamten Aufschwung am Luftfahrtmarkt nach der Pandemie sowie an Produktionsproblemen.