Frankreich: Verdächtiger der Kölner Explosionsserie gefasst

In Frankreich wurde ein 22-jähriger Mann festgenommen, der im Zusammenhang mit der Serie von Explosionen in Köln (D) stehen könnte.

Bei der Festnahme in Frankreich könnte es sich um eine Schlüsselfigur von der Kölner Explosionsserie handeln. (Archivbild) - keystone

Die Staatsanwaltschaft hat bestätigt, dass er mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde und am 1. Oktober am Flughafen Roissy in Frankreich gefasst wurde. Die Ermittler halten den Festgenommenen für eine zentrale Figur im Drogengeschäft, das die Gewalt in Köln ausgelöst haben soll.

Mehrere Sprengsätze hatten in den letzten Monaten vor Wohnhäusern und Geschäften in der Stadt detoniert, was die Polizei alarmierte. «Der Spiegel» berichtet darüber.

Hintergrund der Gewaltspirale

Die Explosionen stehen im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden. Ein Diebstahl von 300 Kilogramm Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth gilt als Auslöser für die Gewaltspirale, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt.

Scherben und Kleidungstücke liegen nach der Explosion vor einem Geschäft in der Ehrenstraße in Köln. (Archivbild) - keystone

Auch zwei Geiselnahmen Ende Juni werden mit diesem Vorfall in Verbindung gebracht. Die Ermittler gehen davon aus, dass die betroffenen Banden versuchen, das gestohlene Cannabis zurückzubekommen oder Schadensersatz zu fordern.

Diese Dynamik hat zu einer Reihe von Gewalttaten geführt, die das Rheinland erschüttert haben.

Weitere Festnahmen und Ermittlungskommission

Bereits mehr als zehn Personen sitzen aufgrund der Explosionen in Untersuchungshaft. Die Kölner Polizei hat eine spezielle Ermittlungskommission namens «Sattla» eingerichtet, die sich auf diese Fälle konzentriert.

Ein Polizeihund sucht in den Trümmern der Explosion eines Geschäftes in der Ehrenstraße in Köln. (Archivbild) - keystone

Der Begriff «Sattla» bedeutet im Arabischen Haschisch und weist auf den Drogenkontext hin. Die Ermittler haben enge Verbindungen zu den niederländischen Behörden, da auch dortige Drogenhändler in die Vorfälle verwickelt sein könnten.

Die Polizei betont jedoch, dass es noch keine endgültigen Beweise für eine direkte Verbindung zur sogenannten «Mocro Mafia» gibt.

Frankreich: Auslieferungsverfahren eingeleitet

Die Staatsanwaltschaft hat bereits ein Auslieferungsverfahren für den Festgenommenen eingeleitet und steht in Kontakt mit den französischen Justizbehörden. Es wird erwartet, dass vor Mitte nächster Woche keine neuen Informationen veröffentlicht werden.

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Die Festnahme des 22-Jährigen könnte entscheidend sein für die Aufklärung der Explosionen und der damit verbundenen Drogengeschäfte. Die Ermittler hoffen auf weitere Fortschritte in diesem komplexen Fall, der die Sicherheitslage in Köln erheblich belastet hat.