Franzose will eigenen Tod live auf Facebook übertragen
Mit der Live-Übertragung des eigenen unvermeidlichen Todes protestiert ein Franzose gegen das Verbot der Sterbehilfe in seinem Heimatland.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Franzose Alain Cocq (57) erleidet seit Jahrzehnten unvorstellbare Qualen.
- Die Sterbehilfe wurde dem Kranken trotz Gesuch an Präsident Emmanuel Macron untersagt.
- Nun tritt er aus Protest in den Hungerstreik, um den Tod herbeizuführen – im Livestream.
Ein unheilbar kranker Franzose will seinen Tod live auf Facebook übertragen. Der 57-jährige Alain Cocq sagte am Freitag der Nachrichtenagentur AFP, er protestiere damit gegen das Verbot der Sterbehilfe in Frankreich. Der Mann, der sein Bett nicht mehr verlassen kann, hatte Präsident Emmanuel Macron um eine Ausnahmegenehmigung gebeten. Der Staatschef lehnte dies jedoch unter Verweis auf die Gesetzeslage ab.
Cocq will nun mit einem Hungerstreik seinem Leben ein Ende setzen und ab Freitagabend Nahrung, Getränke und lebenserhaltende Massnahmen verweigern. Mit der Live-Übertragung ab Samstag wolle er die «Qualen» verdeutlichen, denen er seit mehr als 30 Jahren ausgesetzt sei.
Seltene Krankheit
Cocq leidet an einer seltenen Krankheit, durch die die Arterienwände verkleben, was zu massiven Durchblutungsstörungen führt. Er muss künstlich ernährt werden. «Ich werde wie eine Gans gestopft», sagte er AFP. «Und all das, um die Decke anzustarren.»
Der 57-Jährige hatte Präsident Macron um Sterbehilfe ersucht, um «in Frieden gehen» zu können. Der Staatschef lehnte eine Ausnahme jedoch in einem Brief ab: Er stehe «nicht über dem Gesetz», schrieb Macron an Cocq. Er äusserte jedoch «tiefen Respekt» für die Entscheidung des Kranken. Cocq rechnet damit, dass sein Tod innerhalb einer Woche eintreten wird.