Freilassung eines Deutschen Journalisten in Venezuela gefordert

Billy Six, ein deutscher Journalist, ist seit sechs Wochen in Venezuela in Haft. Laut Reporter ohne Grenzen seien die Vorwürfe gegen Six empörend.

Billy Six ist seit sechs Wochen in Venezuela inhaftiert. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Reporter ohne Grenzen fordern die Freilassung eines deutschen Journalisten.
  • Billy Six ist seit sechs Wochen in Venezuela inhaftiert.

Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die Freilassung eines seit sechs Wochen in Venezuela inhaftierten deutschen Journalisten. Billy Six (32) wird nach Berichten aus dem Land Spionage und Rebellion vorgeworfen. «Die erhobenen Vorwürfe sind zum grössten Teil hanebüchen und ausserdem in keiner Weise belegt. Nach allem, was wir wissen, ist Six wegen seiner journalistischen Recherchen verhaftet worden», sagte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske heute Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist ein gängiges Mittel autoritärer Regime, recherchierende Journalisten der Spionage zu bezichtigen.»

Six, der mehrfach für die rechtskonservative Wochenzeitung «Junge Freiheit» geschrieben hat, war nach Angaben, die auf der Facebookseite Freebillysix veröffentlicht wurden, am 17. November in Punto Fijo festgenommen worden. Er werde seitdem in einem Gefängnis des Geheimdienstes Sebin in Caracas festgehalten. Auf der Seite wird ein Brief der Eltern zitiert. Darin wird kritisiert, die Bundesregierung unternehme nicht genug für die Freilassung.

Hungerstreik und Dengue-Fieber

Six war nach Angaben der venezolanischen Nichtregierungsorganisation Espacio Público zeitweise im Hungerstreik. Nach eigenen Angaben leidet er an Dengue-Fieber. Im Falle einer Verurteilung durch ein Militärtribunal drohen ihm bis zu 28 Jahre Haft.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes hatte am Freitag in Berlin erklärt, Six werde seit Anfang Dezember konsularisch betreut. «Wir stehen dazu mit den venezolanischen Behörden in Kontakt, und zwar sehr hochrangig. Wir schöpfen die diplomatischen Möglichkeiten wirklich aus, um den konsularischen Zugang zu bekommen, um einen Haftbesuch zu ermöglichen», sagte der Sprecher. Bisher habe es ein Telefonat mit Six gegeben.

Rediske sagte, das Auswärtige Amt und die Botschaften unternähmen nach bisherigen Erfahrungen alles, um inhaftierte Journalisten freizubekommen. Reporter ohne Grenzen irritiere aber, dass das Ministerium in diesem Fall keine genaueren Informationen gebe.