Fünf Jahre Haft für Hintermann von Diamantenraub in Brüssel

Mehr als sechs Jahre nach einem Diamantenraub auf dem Flughafen von Brüssel, ist einer der Hintermänner am Donnerstag zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.

Diamanten aus einer Mine von Rio Tinto. (Symbolbild) - RIO TINTO/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • 2013 haben acht schwer bewaffnete Männer am Brüsseler Flughafen Diamanten gestohlen.
  • Ihre Beute hatte einen Wert von etwa 38 Millionen Euro.
  • Nun wurde einer der Räuber zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Im Februar 2013 waren acht schwer bewaffnete Räuber mit Autos und Blaulicht auf das Rollfeld des Brüsseler Flughafens gerast. Die Räuber als Polizisten verkleidete hatten 120 Päckchen mit Edelsteinen im Wert von rund 38 Millionen Euro erbeutet. Der Überfall dauerte nur etwa zehn Minuten.

Nun mehr als sechs Jahre nach dem Diamantenraub wurde einer der Räuber zu fünf Jahren verurteilt. Der Franzose Marc Bertoldi sei zwar nicht unmittelbar am Überfall beteiligt, war dafür aber in die Planung der Tat eingebunden. Das sah das Brüsseler Strafgericht als erwiesen an. Der 48-Jährige ist der erste, der in dem Fall verurteilt wurde.

Archivfoto des verurteilten Franzosen Marc Bertoldi (M) - AFP/Archiv

Im Laufe des Prozesses gab Bertoldi zu, geraubte Edelsteine im Wert von sieben Millionen Euro erhalten zu haben. Er bestritt jedoch, über die Hehlerei des Diebesguts hinaus an der Tat beteiligt gewesen zu sein.

Das Gericht ist hingegen überzeugt, dass der Franzose bereits bei der Planung eine zentrale Rolle gespielt hatte. Neben der Haftstrafe ordnete das Gericht eine Geldstrafe von 6000 Euro sowie die Beschlagnahme seines Vermögens an.

Erste Verurteilung in diesem Fall

Die Verurteilung ist die erste in dem aufsehenerregenden Fall. Nach mehrjährigen Ermittlungen waren zwar bereits 18 weitere Verdächtige vor Gericht gestellt worden. Im Mai 2018 wurden sie jedoch allesamt aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

Die Staatsanwaltschaft legte dagegen Berufung ein. Nach Angaben eines Anwalts soll das Berufungsverfahren gegen die anderen Verdächtigen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres beginnen.

Gegen das Urteil vom Donnerstag kann Bertoldi noch in Berufung gehen. «Danke, auf Wiedersehen!», erwiderte er lächelnd auf den Hinweis der Richterin, dass er dazu einen Monat Zeit habe.