Gefangene wollen mit Hungerstreik Haft-Unterbrechungen bekommen
In Luxemburg sind Ende vergangener Woche gut 40 Häftlinge in Hungerstreik getreten. Sie wollen Haft-Unterbrechungen und vorzeitige Entlassungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im luxemburgischen Schrassig sind seit Ende vergangener Woche Häftlinge in Hungerstreik.
- Sie fordern angesichts der Corona-Pandemie Haft-Unterbrechungen oder Entlassungen.
Mit einem Hungerstreik wollen Strafgefangene in der Haftanstalt im luxemburgischen Schrassig Haft-Unterbrechungen oder vorzeitige Entlassungen durchsetzen. Derzeit seien noch rund 20 von anfangs gut 40 Insassen im Hungerstreik, sagte der Leiter der Strafvollzugsverwaltung, Serge Legil, am Mittwoch in Luxemburg.
Sie hätten gelesen, dass wegen der Corona-Krise manche Gefängnisse bestimmten Häftlingen Haft-Unterbrechungen gewähren wollten. «Und das möchten sie auch haben», sagte Legil.
Noch kein Covid-19-Fall in Schrassig
Im Gefängnis in Schrassig gibt es bislang keinen bestätigten Fall von Covid-19. «Wir hatten auch noch keinen Verdachtsfall», sagte Legil. Es gebe auch sehr strikte Regeln, um einen Eintrag der Infektion zu verhindern.
Jeder Neuzugang werde zunächst eine Woche isoliert, bevor er in den regulären Strafvollzug komme. Auch das Personal sei ausschliesslich mit Schutzmasken und Handschuhen unterwegs.
Forderungen der Insassen zuvor abgelehnt
Der Hungerstreik hatte Ende vergangener Woche begonnen. Zuvor gab es einen Polizeieinsatz im Gefängnis wegen einer Randale, bei der Insassen Forderungen im Zusammenhang mit Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie stellten. Dazu gehörten die Lockerung von Besuchs- und Kontaktverboten sowie vorzeitige Haftentlassungen. Das Ministerium hatte dies abgelehnt.
Legil ging davon aus, dass der Hungerstreik in den nächsten Tagen beendet werde. Die betroffenen Personen würden täglich ärztlich untersucht. Die Lage sei aber nicht beunruhigend, sagte er. In Schrassig sitzen derzeit knapp 500 Strafgefangene ein.