Geschlechterklischees prägen weiter Berufswahl von Azubis
Für MINT-Berufe - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - entscheiden sich immer noch deutlich mehr Männer als Frauen. Aus Sicht der Arbeitsagentur Nord ist ein Umdenken notwendig.
Das Wichtigste in Kürze
- Aus Sicht der Arbeitsagentur Nord entscheiden sich weiter zu wenig Frauen für Ausbildungsplätze in Ingenieur-Berufen.
«2021 haben - um nur zwei Beispiele aus dem MINT-Bereich zu nennen - 15 junge Frauen in Mecklenburg-Vorpommern einen Ausbildungsvertrag zur Fachinformatikerin unterzeichnet. Bei den jungen Männern waren es im gleichen Ausbildungsberuf 123», sagte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, am Mittwoch in Kiel.
Bei der Elektroniker-Ausbildung stehe das Verhältnis bei 171 Männern zu 6 Frauen. Dies sei bedauerlich, da dies Berufe in zukunftssicheren Branchen mit häufig hohem Gehalt seien.
Arbeitsagentur: Umdenken nötig
Aus Sicht von Haupt-Koopmann zeige ein Blick in die Statistik für den Nordosten, dass die Berufswünsche vieler Schülerinnen und Schüler sich weiter an Klischees für männliche und weibliche Berufe orientieren. «Hier ist ein Umdenken notwendig», sagte sie.
Den Angaben der Arbeitsagentur zufolge entschieden sich Frauen 2021 am häufigsten für eine Ausbildung zur Verkäuferin, im Büro- oder Einzelhandel, in Hotels oder als medizinische Fachangestellte. Männer dagegen liessen sich in der Mehrzahl zu Kfz-Mechatronikern, Verkäufern, Landwirten, Anlagen- und Klimatechnikern sowie als Koch ausbilden.