Google übernimmt Fitbit, Inc.: EU meldet Bedenken

Daten über die Gesundheit von Fitbit, Inc. können Gold wert sein, was auch Google weiss. Nun hat er allerdings Ärger mit den Wettbewerbshütern der EU.

Fitbit Charge 3 Fitness-Tracker wird in New York ausgestellt. Foto: Richard Drew/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Kommission haben Bedenken gegen die Übernahme von Fitbit durch Google geäussert.
  • Die Wettbewerbshüter haben Angst, dass es zu einer Wettbewerbsverzerrung kommen könnte.
  • Google könnte anderen Wettbewerbern Schranken für den Marktzutritt schaffen.

Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben Bedenken gegen die geplante Übernahme des Fitnessuhren-Spezialisten Fitbit durch den Online-Riesen Google angemeldet.

Es müsse sichergestellt werden, dass die Kontrolle nicht zu einer Verzerrung des Wettbewerbs führe. Deswegen werde nun eine eingehende Untersuchung eingeleitet, teilte die zuständige Vizepräsidentin Margrethe Vestager mit. Sie könnte dazu führen, dass die geplante Übernahme an Auflagen geknüpft oder sogar untersagt wird.

Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr gegeben

«Google könnte seinen Datenvorteil bei der Personalisierung von Werbeanzeigen, die es auf anderen Internetseiten anzeigt, weiter ausbauen. So würde es für Wettbewerber schwieriger, mit den Online-Werbediensten von Google mitzuhalten», heisst es von der Kommission.

Fitbit, Inc. ist ein Pionier im Geschäft mit Fitness-Armbändern, die Schritte und verbrauchte Kalorien zählen. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Dadurch würden für Wettbewerber Schranken für den Marktzutritt und Hindernisse für die Expansion geschaffen. Was letztlich zulasten von Werbetreibenden und Website-Betreibern ginge, die höhere Preisen zahlen müssten und weniger Auswahl hätten.

«Es wird davon ausgegangen, dass die europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher tragbare Geräte in den kommenden Jahren immer intensiver nutzen werden.» Dies werde mit einem exponentiellen Anstieg der generierten Daten einhergehen. Unternehmen werden zudem tiefe Einblicke in Leben und Gesundheit ihrer Nutzer haben.

Google will Daten nicht für Werbezwecke nutzen

Von Google bereits im Juli angebotene Zugeständnisse lehnte die EU-Kommission mit der Entscheidung für die eingehende Untersuchung als unzureichend ab. Sie hatten aus dem Angebot bestanden, über tragbare Geräte erhobene Daten in einem «Datensilo» aufzubewahren. Diese Daten wären dann von Google nicht für Werbezwecke genutzt worden.

Google hatte Anfang November des vergangenen Jahres Pläne zur Übernahme von Fitbit für gut zwei Milliarden Dollar bekanntgegeben. Dabei hiess es, dass Daten des Fitness-Spezialisten nicht für personalisierte Werbung verwendet werden sollen.