Griechen kämpfen sogar mit Drohnen gegen Touri-Liegestühle

In Griechenland gelten strenge Regeln für das Aufstellen von Liegestühlen am Strand. Um Übeltäter zu finden, werden Drohnen eingesetzt.

In Griechenland tobt ein Streit um die Plätze an der Sonne. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die griechischen Behörden haben neue Regeln für Liegestühle an Stränden aufgestellt.
  • Ob mit Drohnen, KI oder einer App: Moderne Technologie hilft bei der Durchsetzung.
  • An den Stränden soll Ordnung herrschen, bekräftigt Athens Finanzminister.

Wer zu lange auf einem Liegestuhl am Strand liegt, kriegt schnell einmal einen Sonnenbrand. Das Auftragen von Sonnencreme geht leicht vergessen, sobald man sich in der bequemen Position befindet. In Griechenland sorgen die Liegen derzeit aber aus ganz anderen Gründen für rote Köpfe.

Denn die Liegestühle sind an den Stränden zahlreich und nehmen viel Platz ein. Für viele erinnern sie wie kaum ein anderer Gegenstand an das Problem mit dem Massentourismus. Ferienresorts wird beispielsweise vorgeworfen, öffentliche Strände für private Zwecke zu missbrauchen.

Betriebe brauchen Lizenz für Strandbesetzung

Wie unter anderem die «Daily Mail» berichtet, haben die lokalen Behörden den Strandbesetzern nun den Kampf angesagt.

So gelten in Griechenland inzwischen neue Regeln: Sonnenschirme und Liegestühle müssen mindestens vier Meter vom Meer entfernt sein. Bars und Hotels benötigen eine Lizenz, um überhaupt Tische, Stühle oder Schirme an den Strand stellen zu dürfen.

Überprüfen lassen sich die Regeln mit verschiedenen Mitteln – es kommt auch neue Technologie zum Einsatz. So sollen unter anderem Satelliten und künstliche Intelligenz helfen.

Drohnen überwachen Strände in Griechenland

Besonders auffällig sind aber die Drohnen, die über die Strände Griechenlands fliegen. Wie es heisst, hat man im Mai mit den Flügen begonnen. Ziel ist es, auf diese Weise illegale Strandbesetzungen aufzudecken. An bestimmten Orten ist das schon gelungen.

In den sozialen Medien kursieren auch Videos und Bilder, die solche Drohnenkontrollen zeigen sollen.

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YouTube / @ProtoThemaEidiseis - Drohnenflug über einen Strand in Griechenland.

In einer App können Nutzerinnen und Nutzer Regelverstösse zudem direkt melden. Landesweit sollen bereits rund 6000 Meldungen eingegangen sein.

Für Griechenlands Finanzminister Kostis Chatzidakis ist klar, fehlbare Unternehmen müssen harte Strafen erhalten. Er sagt: «Wenn wir sagen, dass an den Stränden Ordnung herrschen wird, dann meinen wir das auch so.»

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Nicht nur in Griechenland löste der Massentourismus heftige Diskussionen aus. Auch in Mallorca oder anderen spanischen Regionen wurde beispielsweise zuletzt immer wieder dagegen protestiert.